Integration der 3D Mikroanatomie ausgewählter heterobrancher Gastropoden in die molekulare Phylogenie

• Antragsteller: Professor Dr. Michael Schrödl
• Fachliche Zuordnung: Systematik und Morphologie der Tiere
• Förderung: Förderung von 2012 bis 2016
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 218384618

Molekular-systematische Ansätze erbringen vermehrt Hinweise zur Stützung des so genannten Neuen Heterobranchier-Stammbaumes. Dieser reorganisiert ungefähr 40,000 morphologisch und ökologisch diverse Arten, unter Einbezug opisthobrancher und pulmonater Schalen- und Nacktschnecken. Die genauen Verwandtschaftsbeziehungen, anatomische Verhältnisse und die Evolution vieler traditioneller Großgruppen gerade der basalen Heterobranchia blieben jedoch ungelöst. In der ersten Projekt-Phase untersuchten wir Repräsentanten der meisten größeren Heterobranchier-Linien und generierten detaillierte mikroanatomische Daten von seriellen Semidünnschnitten kompletter Individuen. Zusätzlich generierten wir multi-locus Sequenzdaten und erste Hypothesen zum Ursprung und zur Evolution einiger der rätselhaftesten und abgeleitetsten Gruppen, zum Beispiel der Rhodopemorpha, Murchisonellidae, Ringiculidae, und einiger Acteonoidea-Verwandte. Im hier beantragten Fortsetzungsprojekt möchten wir 1) die Chance nützen um 3D mikroanatomische Detaildaten von uns vorliegendem Material kleinster und schwer erhältlicher Mitglieder der Cimidae, Graphidae and Tjaernoeeidae zu generieren; dies sind die letzten 3 Familien der basalen Heterobranchier ohne nennenswerte anatomische Daten. Insbesondere wollen wir 2) unser multi-locus Datenset ergänzen, zeitgemäße phylogenetische Analysen durchführen, und die Evolution der Heterobranchier umfassend rekonstruieren. Die Integration molekularer und morphologischer Befunde wird Rückschlüsse auf die Homologie und die Funktion von Organen und auf ihre Evolution quer durch die Heterobranchia liefern und damit zu einem neuen Verständnis dieser großen und wichtigen Tiergruppe führen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen