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Markt, Gemeinschaft und Geld in Indien. Konversationen und Geldkreisläufe bei den Badaga

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 217039840
 
Das beantragte Vorhaben steht im Kontext meiner Nilgiri-Forschung, deren publizierte Ergebnisse bisher die Bereiche Politik, Religion und Verwandtschaft abdecken. Gemeinsam mit dem vorgesehenen Mitarbeiter soll die Lokalökonomie untersucht werden. Parallel zur örtlichen Teeindustrie, befasst sich die Forschung mit den finanziellen Netzwerken der Badaga, die als Kleinbauern, Zwischenhändler, Fabrikbesitzer und Börsenmakler sowohl eine dominante Rolle innerhalb der lokalen Wertschöpfungskette spielen, als auch intern eine beträchtlich soziale Aus Differenzierung erfahren haben. Dabei steht die „Multidimensionalitäf des Geldes, als Bedeutungsträger und Zeichen sozialer Inklusion, aber vor allem auch als „Konversationsmedium" zwischen den Sphären des Marktes und der Gemeinschaft im Vordergrund: Wie, so wird gefragt, werden soziale, ökonomische und politische Beziehungen im Umgang mit Geld kreiert und aufrechterhalten? Wie werden umgekehrt Geldströme durch soziale Strukturen mobilisiert und kanalisiert? Welche Wertvorstellungen werden dabei artikuliert und miteinander in Beziehung gesetzt? Und welche Rückschlüsse lassen sich daraus auf die Dialektik von Markt und Gemeinschaft ziehen? Zu diesem Zweck werden sowohl bislang unveröffentlichte Aufzeichnungen aus meiner DFG-geförderten Feldforschung in den 1990er Jahren ausgewertet als auch neue Feldforschungen durchgeführt. Das Projekt schließt mit seiner ökonomischen Ausrichtung eine noch offene Lücke in der Ethnographie der Nilgiris. Die Ergebnisse sollen mit aktuellen wirtschaftsethnologischen Theorien zusammengeführt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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