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Effekte der selektiven fatty acid hydrolase (FAAH)-Inhibition auf Miktionszyklus und penile Erektion

Fachliche Zuordnung Reproduktionsmedizin, Urologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 216854442
 
Pflanzliche Extrakte von Cannabis sativa werden seit Jahrhunderten für medizinische Zwecke und wegen ihrer rauschhaften Wirkung verwendet. Über 60 aktive Inhaltsstoffe, sog. Cannabinoide, wurden bislang isoliert und als pflanzliche, synthetische sowie endogene Cannabinoide klassifiziert. Kürzlich veröffentlichte klinische Studien zeigten, dass Cannabis-Extrakte die Symptome der überaktiven Blase (ÜAB) bei Patienten mit multipler Skerose linderten; chronischer Gebrauch führt außerdem zu erektiler Dysfunktion (ED). ÜAB tritt mit ca. 20% der Bevölkerung in ähnlicher Häufigkeit wie Asthma bronchiale oder koronare Herzerkrankung auf und beeinträchtigt die Lebensqualität signifikant; ED ist eine häufige Komplikation nach radikaler Prostatektomie bei Patienten mit Prostata-Karzinom, dem häufigsten Malignom des Mannes. Unsere eigenen Untersuchungen haben gezeigt, dass die selektive Stimulation von peripheren Canabinoid-2- Rezeptoren Symptome der ÜAB verbessert. Darüber hinaus scheint das endocannabinoide System in der Regulation der penilen Erektion eine Rolle zu spielen; allerdings sind hier die genauen Mechanismen unbekannt. Das Ziel des vorliegenden Projektes ist es daher, die Effekte einer selektiven Hemmung der fatty acid amide hydrolase (FAAH), des Schlüsselenzyms in der Degradierung von Endocannabinoiden, auf Miktion und erektile Funktion in vitro und in vivo bei gesunden Ratten sowie in Rattenmodellen der ÜAB und der ED zu untersuchen. Die Ergebnisse dieser Studien werden helfen, neue Therapieansätze in der Behandlung dieser häufigen Erkrankungen zu identifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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