The Diversity of Non-Religiosity: Comparing Modes of Non-Religiosity in Different Cultures
Final Report Abstract
Das Projekt „Die Vielfalt der Nichtreligion" untersuchte die Geschichte, Weltanschauung, Ziele und Aktivitäten von erklärt nichtreligiösen Gruppen und Organisationen in verschiedenen Ländern auf der Grundlage von empirisch-qualitativer Sozialforschung. Der Schwerpunkt lag auf der Frage, wie und warum Menschen sich selbst als nichtreligiös verstehen oder von anderen so bezeichnet werden. Von wem oder was distanzieren sich Menschen, gegen welche Aspekte oder Formen von Religion richtet sich ihre Ablehnung? Welchen Ausdruck nehmen nichtreligiöse Selbstverständnisse an und welche Konsequenzen ergeben sich aus einer entsprechenden Selbstpositionierung für den Alltag dieser Menschen? Im Hinblick auf die unterschiedlichen Weisen, wie sich nichtreligiöse Akteure auf ein bestimmtes religiöses Feld beziehen oder zu diesem in Beziehung gesetzt werden, haben wir Arten der Nichtreligiosität beschrieben und miteinander verglichen. Den hilfreichen Rückmeldungen und Vorschlägen der Reviewer des Projektantrags folgend, haben wir die meta-theoretischen Anliegen des Projekts nicht priorisiert. Gleichzeitig blieben sie Gegenstand der Reflexionen aller Projektmitglieder und die entsprechenden Überlegungen sind zumindest implizit auch in unsere Arbeit eingeflossen. Die Bedeutung „religiöser Indifferenz" im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung mit Nichtreligion kann als eine ungeplante aber bedeutende Erkenntnis hervorgehoben werden und half bei der Konzeptualisierung von Nichtreligion im Allgemeinen. In der theoretischen Einleitung zu dem Sammelband konzipieren Quack und Schuh Indifferenz in einem doppelten Spannungsverhältnis zu Religion einerseits und explizierten Formen der Nichtreligion andererseits. Während Indifferenz nicht in direkter Relation zum religiösen Feld steht und somit nicht ohne Weiteres als Position in einem religionsbezogenen Feld zu sehen ist, werden die Indifferenten von sowohl religiöser als auch nichtreligiöser Seite in Relation zu diesem Feld gesetzt und somit ,entangled'. Damit stellt Indifferenz eine indirekt nichtreligiöse Position an der Grenze zu beiden Polen dar. Jenseits dieser relationalen und feldtheoretischen Überlegungen zeigen Quack und Schuh die erhebliche symbolische Macht auf, die mit Indifferenz verbunden ist - sei es die symbolische Macht etwas als indifferent zu erklären und somit bspw. Religion zu etwas zu erklären, das keine bewertende Auseinandersetzung (mehr) verlangt, oder aber die symbolische Kraft die darin liegt jemanden als indifferent zu bezeichnen und damit an ein Symbolsystem zu binden, dem sich die Person selbst nicht verbunden fühlt.
Publications
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Quack, Johannes and Cora Schuh (eds.)