Detailseite
Projekt Druckansicht

Anwendung altersdifferenzierter Fähigkeitsdaten zur Ableitung ergonomischer Gestaltungslösungen für altersrobuste Arbeitsplätze

Fachliche Zuordnung Arbeitswissenschaft, Ergonomie, Mensch-Maschine-Systeme
Förderung Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 211675224
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Transferprojekt hatte zum Ziel, eine Basis für Unternehmen zu schaffen, um praxisnah erhobene Fähigkeitsdaten ihrer Mitarbeiter bei der Gestaltung fähigkeitsgerechter Arbeitsplätze zu berücksichtigen. Zentrales Vorhaben des Projekts war es, eine praxistaugliche Fähigkeitsdatenbank mit Fähigkeitsprofilen zu entwickeln, die unternehmensübergreifend Informationen zur Verfügung stellt und damit Unternehmen unterstützt, alterskritische Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter bei der Arbeitsplatzgestaltung zu bedenken. Neben der Datenbank sollten auch die Methoden zur Erhebung von Fähigkeitsdaten in Unternehmen untersucht und verbessert werden. Um die beiden Forschungsziele zu erreichen, wurden mehrere Evaluationen der Datenbank im Unternehmen als ein Teil des nutzungszentrierten Produktentwicklungsprozesses nach DIN EN ISO 9241-210 durchgeführt. Hierdurch konnte das spätere Nutzerkollektiv in den Entwicklungsprozess mit eingebunden und die Datenbankanwendung systematisch weiterentwickelt werden. Während im Vorgängerprojekt „Assistenzsystem zur altersdifferenzierten Arbeitsgestaltung und zum Mitarbeitereinsatz“ im Rahmen einer Querschnittstudie bei einem deutschen Automobilhersteller aus dem Nutzfahrzeugbereich arbeitsfähige Werker untersucht wurden, wurden in diesem Projekt ausschließlich Mitarbeiter mit Einsatzeinschränkungen betrachtet, bei denen einzelne Fähigkeiten nicht mehr vollständig vorhanden sind. 1233 Fähigkeitsprofile von einsatzeingeschränkten Mitarbeitern aus verschiedenen Produktionsbereichen der Daimler AG wurden statistisch ausgewertet. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen signifikante Altersabhängigkeiten einsatzeingeschränkter Mitarbeiter bei insgesamt 25 von 32 ermittelten Fähigkeitsmerkmalen auf. Im Vergleich zu Mitarbeitern mit voller Leistungsfähigkeit ist die Anzahl signifikanter Fähigkeitsunterschiede im Altersgang bei Mitarbeitern mit Einsatzeinschränkungen deutlich höher. In einer Datenbank werden diese Fähigkeitsdaten, die im Rahmen von betriebsärztlichen Untersuchungen erhoben wurden, in aufbereiteter Form zur Verfügung gestellt. Die Datenbank dient als Gestaltungshilfe für fähigkeitsgerechte Arbeitsplätze in der Planung und ist somit vor allem für Arbeitsplatzgestalter und Ergonomen konzipiert. Ziel der Fähigkeitsdatenbank ist die Reduzierung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren durch Anpassung der Arbeitsplätze an die körperlichen Vorrausetzungen der Mitarbeiter bereits in der Planungsphase. Der Arbeitsplatzgestalter soll über die Abfrage von arbeitsbezogenen Fähigkeitsdaten der Mitarbeiter wichtige Gestaltungsansätze für Arbeitsplätze allgemein, aber auch unter Berücksichtigung des Alters, ableiten können. Die Fähigkeitsdatenbank gibt Arbeitsplatzgestaltern somit wichtige Hinweise zur Ausführbarkeit in Bezug auf die jeweilige Nutzergruppe. Weiterführend wurde ein Konzept für die Kategorisierung und Hinterlegung von ergonomischen Gestaltungsmaßnahmen in der Datenbank konzipiert, welches den Funktionsumfang der Fähigkeitsdatenbank erweitert. Dem Nutzer wird dadurch bei einem vorliegenden Fähigkeits- bzw. Belastungsengpass eine Auswahl an ergonomischen Maßnahmen zur Verfügung gestellt. Als Gestaltungsempfehlungen sind Maßnahmen aus der Unternehmenspraxis hinterlegt, die eine hohe Akzeptanz bei den Arbeitsplatzgestaltern genießen. Zur Beschreibung von Anforderungen und Maßnahmen wurden mehrere Experten-Workshops durchgeführt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung