Epidemiologie leichter kognitiver Störungen und Demenzen

• Antragsteller: Professor Dr. Tobias Luck
• Fachliche Zuordnung: Medizin
• Förderung: Förderung von 2011 bis 2013
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 210252278

Verbesserung der Prädiktion von Demenz in der Vorstufe leichter kognitiver StörungenDemenz ist eine der häufigsten und schwerwiegendsten Erkrankungen im höheren Lebensalter. Einer klinisch manifesten Demenz - insbesondere der Alzheimer-Demenz - geht i.d.R. eine Phase leichter kognitiver Störungen (Mild Cognitive Impairment; MCI) voraus. Für eine zuverlässige Vorhersage der Entwicklung einer Demenz ist eine MCI-Diagnose allein jedoch nicht ausreichend, da ein substantieller Anteil von Personen mit MCI nach der Diagnose im Verlauf wieder unauffällige kognitive Leistungen zeigt. Aktuelle Forschungsempfehlungen gehen deshalb dahin, MCI mit dem Vorliegen zusätzlicher Risikofaktoren (z.B. vaskuläre Risikofaktoren, hohes Alter) zu kombinieren, um ein MCIplus-Konzept (MCI plus Risikofaktoren) zu definieren, das die klinisch relevante Prädiktion einer Demenz ermöglicht. Übergeordnetes Ziel des Forschungsstipendiums ist die Entwicklung eines solchen MCIplus-Konzepts. Hierzu sollen in einem ersten Schritt Analysen von aggregierten Daten aus drei epidemiologischen Studien zu kognitiven Störungen und Demenzen (Leipziger Langzeitstudie in der Altenbevölkerung, LEILA 75+; German Study on Ageing Cognition and Dementia in Primary Care Patients, AgeCoDe-Studie; Cache County Study on Memory, Health and Aging) zur Identifikation von Prädiktoren für eine Demenzentwicklung erfolgen. In den Analysen soll der Fokus besonders auf die Untersuchung der Interaktionen von MCI und Funktion, von MCI und Depressivität sowie von umwelt- und lebensstilassoziierten und genetischen Faktoren in der Prädiktion von Demenz gelegt werden. Die Ergebnisse zu den Prädiktoren einer Demenzentwicklung und deren Interaktionen sollen dann in die Entwicklung des MCIplus-Konzept eingehen. In einem letzten Schritt sollen die Publikation der Ergebnisse sowie die Konzipierung einer klinischen Studie zur Erprobung des MCIplus-Konzepts als Demenzscreening erfolgen.

• DFG-Verfahren: Forschungsstipendien
• Internationaler Bezug: Kanada
• Gastgeber: Professor Dr. John Breitner