Mit den beiden Schiffen sollen interdisziplinäre Untersuchungen in der südlichen Nordsee durchgeführt werden. Mit Mehrkanalseismik, hochauflösender Flachseismik, Vibrationsbohrungen und TV-kontrollierten Sedimentbeprobungen sollen die sequenzstratigraphische Interpretation der glazialen und marinen Sedimentation des Quartärs verfeinert und die Geschichte der holozänen Transgression/Subsidenz, sowie die biogeochemischen Prozesse (Methan/Sulfat Umsetzung) an Gasaustrittsstellen untersucht werden. Hinweise auf entweichendes Gas sind aus seismischen Profilen bekannt. Damit verbundene Strukturen wie Pockmarks sollen flächenmäßig mit Seitensicht-Sonar/Fächerecholot vermessen werden. Identifizierte Pockmarks sollen mittels TV-Multicorer beprobt werden und hinsichtlich Mikrobengemeinschaften, benthischen Foraminiferen und Gaszusammensetzung untersucht werden. Probennahmen mittels Vibrationskerngerät sollen eine sedimentologisch-palynologische Interpretation oberflächennaher Sedimente ermöglichen und Material für Altersdatierungen liefern: Die Kerne ermöglichen eine bessere Quantifizierung der holozänen Effekte des Meeresspiegelanstiegs und der isostatischen Subsidenz. Schalen von Arctica islandica sollen datiert werden und über die Sauerstoffisotopenverhältnisse eine Rekonstruktion der Wassertemperaturen für das Holozän ermöglichen. An den Kernen sollen darüber hinaus geotechnisch relevante Kenngrößen bestimmt werden und die Beziehung zu hochauflösenden Flachseismik-Profilen/Seitensichtsonaraufzeichnungen hergestellt werden.
DFG Programme
Priority Programmes