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Rolle von Thrombozyten für das Geweberemodelling - Modulation von Angiogenese, Inflammation und Apoptose

Fachliche Zuordnung Kardiologie, Angiologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 190538538
 
Nach einem Gewebeschaden tragen verschiedene Prozesse zur Wiederherstellung der Integrität und Funktionalität des betroffenen Organs bei. Hierzu zählen Inflammation, Apoptose und Angiogenese. Thrombozyten sammeln sich sehr schnell im Bereich eines verletzten Gewebes an, sofort nachdem die Gefäßwand - die Barriere zwischen intra- und extravasal - unterbrochen ist. In diesem lokal und zeitlich definierten Bereich ergibt sich folglich ein Schnitt- bzw. Übergangsbereich, an dem Prozesse zwischen Verletzung und Restoration ablaufen und potentiell die Weichen für eine Erhaltung eines intakten Gewebeverbands gestellt werden.Aus der ersten Förderperiode wissen wir, dass thrombozytäre Adhäsionsrezeptoren sowie freigesetzte Mediatoren die Angiogenese modellieren können. Weitere Vorarbeiten aus der ersten Förderperiode deuten darüberhinaus darauf hin, dass auch andere Prozesse, die zum Geweberemodelling beitragen, nämlich die Apoptose, von Thrombozyten über membranständigen Fas-L gesteuert werden. Weiterhin scheinen auf Thrombozyten exprimierte Rezeptoren der angeborenen Immunität wie der Anaphylatoxinrezeptor C5a Rezeptor (C5aR) Angiogenese aber auch Thrombozytenfunktionalität zu beeinflussen, so dass eine Modulation der für das Geweberemodelling wichtigen Mechanismen Angiogenese, Apoptose und Inflammation durch Thrombozyten anzunehmen ist. Nicht nur zum Komplementsystem gehörende Anaphylatoxine tragen zur Wundheilung bei, sondern auch andere opsonisierende Komplementkomponenten wie C1q und C3 spielen eine wichtige Rolle. Neue Daten legen nahe, dass der thrombozytäre Rezeptor GPIb eine Interaktion von Thrombozyten mit aktiviertem C3 vermittelt. (Verschoor et al., 2011). Da apoptotische Zellen Komplement binden, bedeutet dies potentiell einen Mechanismus, wie Thrombozyten mit verletztem Gewebe interagieren. Auch darüber hinaus sind verschiedene Überschneidungspunkte zwischen dem Komplementsystem und der Thrombozytenaktivierung vorstellbar (Verschoor und Langer, 2013). Ziel des Teilprojekts ist, die differentielle Bedeutung von Thrombozyten für die Modulation der genannten Prozesse in den verschiedenen in vivo Settings (z.B. Hind Limb Ischemia oder Myokardinfarkt) und auf mechanistischer Ebene hinsichtlich vermittelnder thrombozytärer Effektoren wie den oben genannten Apoptose- und Inflammationsvermittelnden Rezeptoren und parakriner Mediatoren wie den aus Vorarbeiten eruierten antiangiogenetischen Faktor Platelet Faktor 4 (PF-4) zu definieren. Translational werden wir die in der ersten Förderperiode definierten Kandidatenproteine in der etablierten Patientenkohorte validieren.
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen
 
 

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