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Schauplätze der Spekulation: Der Spekulantenwahn zwischen ökonomischer Rationalität, Prophetie und Unberechenbarkeit

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2012 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 74013535
 
Im Zentrum des kultur- und medienhistorischen Projekts steht die Berliner Börse als Schauplatz des. Individuellen und kollektiven Spekulantenwahns. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, wie sich der lokale Eigensinn der Institution, ihrer Akteure, der Gesten, Stimmen und Körper In der deutschen Populärkultur der Kaiserzeit und der Weimarer Republik konstituiert und zugleich die moderne Magie der Börse zum konstitutiven Teil der Ökonomie wird, die neue Affekträume schafft. Um die Ordnung der Stadt und die Ordnung der Sinnproduktion zu ihren eigensinnigen Effekten In Beziehung zu setzen, soll das wirkungsmächtigste aller Medien, das Geld und die Spekulation Im Börsengeschehen als Movens heftiger Affekte In Ratgeberliteratur, psychologischen und psychiatrischen Diskursen, in Kunst und Medien untersucht werden. In der ambivalenten Figuration des Spekulanten treffen zwei gegenläufige Logiken aufeinander; die Verzahnung von ausschweifender Einbildungskraft und Kontrolle lässt den Spekulanten nur in einem Schwellenraum von ökonomischer Rationalität und schlechthin nicht Berechenbarem wirksam werden. Gegenstand der Untersuchung sind die spezifischen Psychologien der Spekulation. In denen die historische Figuration der Spekulation als das Wahnhafte und Immaterielle moderner Ökonomie verkörpert ist. Im Anschluss an die erste Projektphase bilden Magie-, Hypnose-, Hysterie- und Suggestionssemantiken zentrale Schnittstellen für die Aushandlung des urbanen Wahnsinns, wobei hier der Wahnsinn an der Börse als legitime Normalität erscheint.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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