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Alter narrativ: Altersrepräsentationen, Geschlecht und Gattung in der englischsprachigen Literatur
Antragstellerin
Privatdozentin Heike Hartung, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung von 2011 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 204311395
Das Habilitationsprojekt „Alter narrativ“ soll dazu beitragen, Alter als literaturhistorische Differenzkategorie zu etablieren und diese in ihren Interaktionen mit Geschlecht und Gattung zu betrachten. Die Untersuchung knüpft methodisch an die Doppelbedeutung von Alter(n) an. Diese fordert einerseits binäre und wertende Haltungen des Alters heraus und beschreibt andererseits Altern als einen relationalen Begriff im Lebenslauf.Altern als Prozess wird in Erzählungen abgebildet, was im Bildungsroman des späten 18. Jahrhunderts über den Reife- und Entwicklungsprozess des Individuums zu einem zentralen Thema und Programm gemacht wird. Die unterschiedlichen Entwicklungsmöglichkeiten weiblicher und männlicher Protagonisten – ihr unterschiedliches Altern – werden deshalb an ausgewählten Romanbeispielen des 18. und 19. Jahrhunderts untersucht. Neben einem narratologischen Rahmen, in dem erzähltes Alter in dem weiten Sinne von Entwicklung im Lebenslauf auf seine Erzählformen hin untersucht wird, soll Alter auch als ‚hohes Alter’ in literarischen Repräsentationen näher bestimmt werden. Als historischer Ausgangspunkt der Untersuchung wird das späte 18. Jahrhundert gewählt, das – so die These – einen Wendepunkt im Altersdiskurs darstellt, an dem sich wandelnde Altersbilder aufgezeigt werden können. Mit der Betrachtung des „hohen Alters“ wendet sich die Untersuchung der Thematisierung von Alzheimer und Demenz in literarischen und (auto-)biographischen Texten seit den 1980er Jahren zu. Hier wandelt sich der Fokus von der erzähltheoretischen Betrachtung der Gattungsgeschichte und des Bildungsbegriffs zu einer subjektorientierten Narratologie, die „Personalität“ als Kommunikationsprozess analysiert, der zwischen 1.und 3. Person eine 2. Person in der narrativen Auseinandersetzung mit Alzheimer konstruiert. Mit diesen beiden Erzählformen lassen sich – so die These – die Anfänge und Enden des „narrativen Alterns“ bestimmen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Österreich
Gastgeberin
Professorin Dr. Roberta Maierhofer