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Planktonforaminiferen, Biostratigraphie und Paläoklimatologie im Eozän/Oligozän-Grenzbereich der Bohrung Loburg 1/90 (Sachsen-Anhalt)
Antragsteller
Professor Dr. Michael Schudack (†)
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 204228204
Die Bohrung Loburg 1/90 (Sachsen-Anhalt) erfasst unter anderem den Eozän/Oligozän-Grenzbereich des damaligen südöstlichen Nordseebeckens recht vollständig. Der zu dieser Zeit stattfindende globale Temperatursturz ist (auch aus aktuellen Gründen) Gegenstand zahlreicher multidisziplinärer Untersuchungen. Im „alttertiären“ Nordseebecken ist allerdings die genaue Lage des durch unsere isotopengeochemischen Voruntersuchungen bereits zweifelsfrei nachgewiesenen, ebenfalls sehr deutlichen Temperaturrückgangs noch sehr umstritten und bedarf der Eichung durch die für die überregionale Biostratigraphie dieser Zeitspanne unverzichtbaren Planktonforaminiferen. Unsere bisherige Benthosforaminiferen-Stratigraphie widerspricht hier den Vorstellungen anderer Autoren und datiert den Zeitpunkt des Temperatursturzes deutlich oberhalb der Eozän/Oligozän-Grenze, eher koinzidierend mit der Unterbrechung der paläogeographischen Verbindung zwischen Tethys und Nordsee und damit des Zustroms (über Polen) warmer tethyaler Wassermassen. Die Bearbeitung der Planktonforaminiferen soll diesen Widerspruch endgültig klären und auch Daten für weitere, hier aber vorerst nachgeordnete Fragestellungen zur Tektonik der Vertikalbewegungen am mitteldeutschen Abbruch sowie der sequenzstratigraphischen Interpretation des ostdeutschen Eozäns und Oligozäns liefern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen