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FOR 1783:  Relativsätze

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Förderung Förderung von 2011 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 202630811
 
Das Ziel dieser Forschergruppe ist die Untersuchung des Gegenstands der Relativsätze innerhalb einer theoretisch orientierten Grammatikforschung. Obwohl es keine allgemeine und allgemein akzeptierte Definition des Relativsatzes gibt, die ihn in jedem Fall von anderen Konstruktionen abgrenzen und sämtliche Untertypen abdecken würde, weisen die herkömmlicherweise unter diesem Begriff gesammelten Konstruktionen eine Reihe gemeinsamer Merkmale auf, die eine Abgrenzung und damit eine sinnvolle Untersuchung des Gegenstandes zulassen.
Relativsätze sind von zentraler Bedeutung für die Grammatiktheorie, da sie eine Vielzahl von Eigenschaften aufweisen, die in jeder bisherigen Theorie geradezu widersprüchlich erscheinen. Dementsprechend werden gewisse Fragen bereits seit Jahrzehnten eingehend in der linguistischen Literatur diskutiert, ohne dass zufriedenstellende Lösungen gefunden werden können. So gibt es zwar eine Vielzahl von Analysevorschlägen für diese Konstruktion, jedoch scheint für jede bisher vorgebrachte Analyse zu gelten, dass sie nur einen Teil der Eigenschaften von Relativsätzen erfasst und, was schwerer wiegt, zu einem anderen Teil derselben - sowohl einzelsprachlich als auch sprachübergreifend - im Widerspruch steht.
Relativsätze eignen sich daher gleich aus mehreren Gründen besonders als Forschungsgegenstand innerhalb eines größeren Projektverbundes: Zum einen beschränken sich bisherige Arbeiten zu Relativsätzen in der Regel auf nur einen Typ von Relativsatz. Nur im Vergleich unterschiedlicher Konstruktions- und Funktionstypen lässt sich unseres Erachtens jedoch klären, welche formalen Merkmale bei Relativsätzen unabhängig von den spezifischen Funktionen sind und dementsprechend als distinktive Eigenschaften dieser Konstruktion gelten können. Die meisten Probleme betreffen außerdem die Korrelation von Form und Funktion und sind damit klassische Schnittstellenprobleme.
Die Forschergruppe untersucht daher nicht nur vergleichend die unterschiedlichen Konstruktions- und Funktionstypen, sondern beschäftigt sich mit dem Verhalten von Relativsätzen in verschiedenen Modulen der Grammatik (Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Pragmatik) und bietet damit die Möglichkeit, die für diese Konstruktion besonders relevanten Schnittstellenkonfigurationen im Detail zu untersuchen und miteinander in Beziehung zu setzen.
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