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Finanzielle Ansteckungseffekte über Marktpreise - Theorie und Evidenz

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 201609602
 
Makroökonomische Rückkopplungseffekte von Problemen bei einzelnen Banken durch Marktpreise auf das gesamte Finanzsystem werden als einer der Gründe für das Ausmaß der jüngsten Finanzkrise genannt. Wenn eine Bank einen Liquiditätsschock erleidet, kann sie ihre Liquidität erhalten, indem sie Wertpapiere verkauft. Dies führt zu einem Verfall der Wertpapierpreise, der all diejenigen Finanzinstitutionen betrifft, die die gleichen Wertpapiere in ihrem Portfolio halten. Diese können ihre eigenen Wertpapiere nun nur zu geringeren Preisen verkaufen, oder sie sind sogar gezwungen, die Bewertung dieser Wertpapiere in der Bilanz sofort anzupassen, wenn sie zum Zeitwert bilanzieren. Befinden sich diese Banken in der Nähe ihrer regulatorischen Kapitalanforderungen, können sie zu weiteren Wertpapierverkäufen gezwungen sein, wodurch sich der ursprüngliche Preisverfall noch verstärkt.Das Ziel dieses Projektes ist es, einen theoretischen Rahmen zu entwickeln, der es erlaubt, solche Rückkopplungseffekte zu analysieren und angemessene regulatorische Maßnahmen zu entwickeln. Die zwei wesentlichen Modellkomponenten sind die Möglichkeit, dass Banken in fungible Wertpapiere investieren, und endogene Preisabschläge bei Wertpapierverkäufen. Auf Basis des theoretischen Modells werden spezifische Hypothesen hergeleitet, die im zweiten Teil des Projekts getestet werden. Die empirische Analyse beruht auf einem detaillierten Datensatz der Wertpapiertransaktionen deutscher Banken während der jüngsten Finanzkrise. Wir testen nicht nur die Existenz des beschriebenen finanziellen Ansteckungskanals über Marktpreise, sondern wir bestimmen auch die Größe des Effekts und seine Determinanten.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Kooperationspartnerin Natalia Podlich
 
 

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