Datierung der initialen Bildung des polaren Eises

• Antragstellerin: Dr. Christine Thiel
• Fachliche Zuordnung: Physische Geographie
• Förderung: Förderung von 2011 bis 2013
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200992095

Die großen Eisschilde sind eines des besten Klimaarchive auf unserem Planeten, jedoch gibt es derzeit noch keine zuverlässige Methode, um den Zeitpunkt der Formung dieser Eisschilde zu bestimmen. Derartige Informationen sind allerdings sehr wichtig für die Verifizierung von Klimamodellen sowie für wissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit molekularen Fossilien (z.B. antike DNS) am Boden des Eises befassen. Auch wenn das basale Eis selbst nicht datierbar sein mag, so können im Prinzip Mineralkörner, die bei der einsetzenden Eisbildung eingebettet wurden, mit Hilfe von Lumineszenz datiert werden.Im Rahmen des Projektes soll eine neue Lumineszenzdatierungsmethode entwickelt werden, mit der es möglich ist, die letzte beginnende Formation des polaren Eises zu datieren. Zunächst wird die Anwendbarkeit neu entdeckter Lumineszenzsignale einzelner Feldspatkörner (Sandfraktion) getestet. Um die Mineralbeschaffenheit und die Dosisleistung durch radioaktives Kalium (40K) dieser Einzelkörner zu bestimmen, wird sowohl Rasterelektronenmikroskopie (REM) als auch Laserablations-Massenspektrometrie mit induktiv gekoppelter Plasmaionenquelle (LA-ICP-MS) an den Einzelkörnern durchgeführt. Zusätzlich kommt ein derzeit in Entwicklung befindliches, Laser basiertes Spektrometer (zur Bestimmung der K/Na-Verhältnisse) in der zweiten Phase des Projektes zum Einsatz. Basierend auf den Lumineszenzdaten und der Dosisleistung kann das Alter bestimmt werden.Das Projekt ermöglicht somit bisher nicht verfügbare Input- und Verifizierungsdaten für globale Klimamodelle und zudem einen geochronologischen Rahmen für molekulare Fossilien im basalen Eis.

• DFG-Verfahren: Forschungsstipendien
• Internationaler Bezug: Dänemark
• Gastgeber: Professor Dr. Andrew Murray