"Heath", ein Steinhaufenplatz auf dem Daureb (Namibia). Neue Aspekte der Prähistorie einer herausragenden Felskunstregion

• Antragsteller: Dr. Tilman Lenssen-Erz (†)
• Fachliche Zuordnung: Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
• Förderung: Förderung von 2011 bis 2014
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 197658546

Der Daureb (auch Brandberg) in Namibia genießt weltweit einen herausragenden Status in der prähistorischen Forschung aufgrund der einmalig umfassenden Dokumentation und Publikation seiner Felskunst. Zehntausende Felsbilder aus dem Later Stone Age und Siedlungstätigkeit aus der Brandberg-Kultur der letzten 500 Jahre wurden erforscht, zur rituellen Praxis der prähistorischen Bewohner fehlen derzeit jedoch Befunde. Ein neu entdeckter, mit ca. 40 Steinhaufen markierter Platz, zentral auf dem Berg gelegen, bietet nun die Möglichkeit, mutmaßlich rituelle Tätigkeit materiell zu erfassen. Möglicherweise handelt es sich bei den Steinhaufen um Gräber, aus denen im Idealfall menschliche Knochen hervorgehen, die in naturwissenschaftlichen Analysen Daten zu Ernährungs-und Gesundheitszuständen liefern können. Die mit den Steinhaufen assoziierten Artefakte sollen darüber hinaus klären, ob hier Verhaltensspuren einer Bevölkerung von Wanderhirten oder Jäger- Sammlern vorliegen, wobei der Keramik eine wichtige Rolle zufällt. Das Aussagepotenzial des Platzes und seine Eignung für ein größeres Projekt sollen zunächst in dieser Voruntersuchung evaluiert werden. Langfristig soll die Frage nach der (rituellen?) Bedeutung des Berges jenseits der Felskunst Lenssen-Erz beantwortet werden.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen