Sabazioskult im römischen Straubing: Versammlungslokal einer Kultgemeinde, die Kultmahle und die Geschirrausstattung

• Antragstellerin: Dr. Constanze Höpken
• Fachliche Zuordnung: Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
• Förderung: Förderung von 2011 bis 2014
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 195992571

Sabazios, ein orientalischer Gott mit vorrömischen Wurzeln, gelangte mit dem römischen Militär in die westlichen Provinzen des Römischen Reiches. Votive und Inschriften belegen eine weite Verbreitung; Heiligtümer hingegen sind selten und die Inhalte und Aktivitäten des Kultes in römischer Zeit weitgehend unbekannt.In Straubing am Donaulimes wurden 1993 Reste eines Versammlungslokals einer Sabazios-Gemeinde ergraben. Da das Gebäude durch ein Schadensfeuer zerstört wurde, ist das Inventar – Kultgefäße wie auch einfaches Küchen- und Tischgeschirr – in seiner Zusammensetzung nahezu vollständig erhalten. Ziel des Projektes sind die Dokumentation, Vorlage und Analyse dieser Ausstattung; anhand des Spektrums und der Gebrauchsspuren der Gefäße soll untersucht werden, welche Rückschlüsse sich auf Handlungen im Sabazios-Kult und, im Vergleich zu anderen Inventaren, auf Rituale in Mysterienreligionen allgemein ziehen lassen.Dieser Komplex ist aus religionshistorischer Sicht von außerordentlicher Bedeutung: Er bietet die bislang einmalige Chance, die rituellen Aktivitäten einer Sabazios-Kultgemeinschaft zu erforschen und diese mit anderen Mysterienkulten zu vergleichen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen