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Modulation des Extinktionslernen bei der konditionierten Immunsuppression: Klinische Relevanz von Rekonsolidierungsprozessen bei der gelernten Immunantwort

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 179167628
 
Funktionen des peripheren Immunsystems lassen sich durch Klassische Konditionierung modifizieren. Unsere Arbeitsgruppe hat ein Model zur konditionierten Immunsuppression bei der Ratte etabliert. Die bisherigen Forschungsarbeiten unter Einsatz des immunsuppressiven Medikaments Cyclosporin A als unkonditioniertem Stimulus im Geschmacksaversionsmodel dokumentieren eine konditionierte Inhibition der T-Zellproliferation und der Zytokinproduktion (IL-2, IFN-γ) auf mRNA und Proteinebene, die zentralnervös über den Inselcortex und die Amygdala sowie auf dem efferenten Arm über den Milznerv, Noradrenalin und β-Adrenozeptor-abhängige Mechanismen gesteuert wird. Weitere Befunde zeigen, dass die konditionierten Immuneffekte klinisch relevant sind. So konnten z.B. im Tiermodell Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantationen sowie allergische Reaktionen supprimiert werden. Erste Studien konnten zudem zeigen, dass die Befunde auch auf den Menschen übertragbar sind. Mit diesem etablierten Model sollen in dem geplanten Forschungsvorhaben die Prozesse der Extinktion, des “renewal” und der Rekonsolidierung der konditionierten Immunsuppression analysiert werden. Dabei werden diese Prozesse auf der Verhaltensebene über die Bestimmung der Geschmacksaversion gegen den konditionierten Stimulus, auf der Ebene des ZNS über die neuronale Aktivität (Tiefen-EEG, cFos- Expression, Zytokin-mRNA-Expression) nach CS-Reexposition und auf der Ebene der Immunantwort (TZellproliferation, Zytokinproduktion, Zytokin-mRNA-Expression) analysiert. Mit dem geplanten Forschungsvorhaben soll eine Basis für den möglichen Einsatz von Konditionierungsprotokollen als supportive Maßnahme bei der pharmakologischen Therapie von Erkrankungen mit immunologischem Bezug geschaffen werden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Beteiligte Person Professor Dr. Harald Engler
 
 

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