Nach einer Reihe aktueller Publikationen unterschätzen viele der bisherigen Paläotemperaturrekonstruktionen die Amplituden der langwelligen Fluktuationen der vergangenen Temperaturentwicklung. Ein Grund für diesen systematischen Fehler ist wahrscheinlich die unzureichende Berücksichtigung des Fehlerrauschens, das sowohl die Proxy-Klimaindikatordaten als auch die zur Kalibration verwendeten instrumentell gemessenen Klimadaten stört. Kürzlich wurde von Thees et al. (2009) ein iteratives Verfahren zur amplitudenoptimierten Rekonstruktion von verrauschten Zeitreihen vorgestellt, das auf Fehler-in-den-Variablen-Modellen und einem neu eingeführten Schätzer der Amplitudentreue von modellierten Zeitreihen basiert. Das hier vorgeschlagene Projekt hat folgende aufeinander aufbauende Ziele: (1.) Das Thees-Verfahren soll anhand eines Ensembles von Pseudoklimaproxydaten auf seine Robustheit getestet werden. (2.) Das Thees-Verfahren soll auf seine Praxistauglichkeit geprüft werden, indem es für eine 1500-jährige regionale Paläotemperaturrekonstruktion für Nordschweden angewendet wird. (3.) Das geprüfte und optimierte Thees-Verfahren soll genutzt werden, um amplitudenoptimierte Paläotemperaturrekonstruktionen für drei weitere Klimaregionen der Nordhemisphäre zu erstellen.
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