In bildwissenschaftlichen Diskursen spielen theologische Themen (vom Bilderverbot über die Christologie und Abendmahlslehre bis hin zur Konkurrenz von Wort und Bild) eine zentrale Rolle, ohne dass die Evangelische Theologie diese Herausforderung angemessen aufgenommen hätte. Untersuchungen zur Eigenart und zu den Spielräumen ikonischer Repräsentation sowie zum Verhältnis von Imagination und Ikonizität im Protestantismus bieten zugleich die Chance, die für das Selbstverständnis Evangelischer Theologie konstitutive Beziehung zwischen Exegese und Systematik neu zur Geltung zu bringen. Das dezidiert protestantisch- theologische Gemeinschaftsprojekt führt Studien zur Bildsprache biblischer Texte und Untersuchungen zu den Transformationsprozessen zwischen (altorientalischen bzw. hellenistischen) Bildern, Metaphern und Texten mit bildtheoretischen, metaphorologischen und medientheoretischen Arbeiten der Systematischen Theologie zusammen.Der vorliegende Antrag geht von der Beobachtung aus, dass die Beziehung zwischen Bild und Zeit in den aktuellen Diskursen zu wenig Aufmerksamkeit findet. Präsenz und Repräsentation, Simultaneität und Diachronie markieren Leitdifferenzen, unter denen theologische Fragen des iconic turn bearbeitet und neue Perspektiven für die innere Organisation der Theologie gewonnen werden können.
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