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Die Psychologisierung des "Primitiven": Franz Boas' Anthropologie im transatlantischen Wissenstransfer, 1910-1935

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2010 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 183505551
 
Gegenstand des Projekts ist die Transformation des Wissens vom „Menschen“ in der US-amerikanischen cultural anthropology zwischen 1910 und 1935. Den Hintergrund bildete die zeitgenössische Debatte über die Frage, ob der Mensch durch ererbte „Rasse“eigenschaften oder seine natürliche und kulturelle Umwelt geprägt werde. Die Anthropologen um den aus Deutschland stammenden Franz Boas verorteten sich in dieser Diskussion auf Seiten der Kultur, die sie als historisch gewachsene und wandelbare Determinante verstanden. Das Projekt soll zeigen, dass im Untersuchungszeitraum eine Psychologisierung „primitiver“ Individuen und Kollektive stattfand, die neue Deutungsspielräume eröffnete. Es wird angenommen, dass sich die Boasianer dabei vielfältig auf deutschsprachige Wissensproduktion bezogen, obgleich ihr Antirassismus und Kulturrelativismus den dominanten Trends der deutschen Anthropologie zuwiderliefen. Das Projekt untersucht diese Verflechtung im Hinblick auf die verschiedenen psychoethnologischen Ansätze der cultural anthropology, die psychometrische Untersuchungen zu den mentalen Fähigkeiten „primitiver“ Menschen ebenso umfassten wie die Individualpsychologie „primitiver“ Künstler und kulturhermeneutische Deutungen im Anschluss an die Völkerpsychologie.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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