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Centrosomen-Hyperamplifikation und programmiertes Chromosomen-Silcencing
Antragsteller
Privatdozent Dr. Wolfgang Staiber
Fachliche Zuordnung
Allgemeine Genetik und funktionelle Genomforschung
Förderung
Förderung von 2010 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 182539747
Die Centrosomen spielen eine zentrale Rolle bei der Organisation der Mikrotubuli der bipolaren Teilungsspindeln in Mitose und Meiose und damit für die korrekte Verteilung der Chromosomen. Eine Hyperamplifikation von Centrosomen und die daraus resultierende Ausbildung von multipolaren Spindeln sind häufig mit Fehlverteilung von Chromosomen, der Entstehung von aneuploiden und chromosomal instabilen Zellen, und Tumorgenese assoziiert. Im Verlauf der männlichen Meiose erfolgt bei der Chironomide Acricotopus immer eine Hyperamplifikation der Centrosomen in der sogenannten aberranten Spermatocyte, welche über permanente Cytoplasmakanäle mit den regulären Spermato-cyten verbunden ist, sich aber im Gegensatz zu diesen nicht mehr teilt. Die vier Centrosomen organisieren eine tetrapolare Spindel, von der aber keine Mikrotubuli an den Kinetochoren der während der gesamten Meiose kondensierten und damit inaktivierten Chromosomen (Silencing) der aberranten Spermatocyte inserieren. Ziel des beantragten Projektes ist es, an diesem einmaligen Zellsystem die Ursachen für die Entstehung von Centrosomen-Hyperamplifikation mit nachfolgender Ausbildung multipolarer Spindeln, und die Mechanismen einer bisher unbekannten programmierten Chromosomen- und Kinetochor-Inaktivierung aufzuklären, welche sehr effizient eine Zellteilung und damit die Entstehung von aneuploiden und ungehemmt proliferierenden Zellen verhindern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen