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Halle und Herrschaft. Zur symbolischen Bedeutung der Halle im frühgeschichtlichen Nordeuropa

Antragstellerin Dr. Lydia Carstens
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 182538088
 
Ziel des vorliegenden Projektes ist eine Untersuchung der eisenzeitlichen Halle von der Zeit ihres erstmaligen Nachweises im 4. Jahrhundert bis hin zu den schriftlichen Bezeugungen in mittelalterlichen skandinavischen Schriftquellen aus dem 13. und 14. Jh, die zwar christlich überprägt sind, jedoch auf eisenzeitliche Verhältnisse zurückverweisen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen auf interdisziplinäre Weise die archäologisch dominierte Diskussion über die Ausbildung früher Eliten in Nordeuropa erweitern. Eine Halle unterscheidet sich nicht nur durch Größe, Aufbau und Fundverteilung von einem Haus. Ihr monumentaler Charakter in einer zum größten Teil noch schriftlosen Kultur war Element der Herrschaftsdemonstration. Die Errichtung einer Halle ist symbolischer Akt einer aufstrebenden Elite, die kontinental beeinflusst, aber gleichzeitig eigenen Traditionen verpflichtet war. Durch eine neue Betrachtung der Befunde unter Berücksichtigung von Religions- und Mentalitätsgeschichte, Schriftquellen, Ortsnamen und Kulturanthropologie erscheint so möglicherweise auch der archäologische Befund in einem neuen Licht. Die Halle als konkretes Bauwerk, Monument einer aufstrebenden Elite und literarischer Topos eignet sich dafür besonders gut. Das beantragte Projekt muss daher einen interdisziplinären Brückenschlag zwischen Material- und Kulturwissenschaft leisten, um neue Interpretationsansätze zu liefern. Zum ersten Mal wird damit eine diachrone Studie die ca. 1000 Jahre währende Geschichte der nordischen Halle untersuchen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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