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Zentrale Stellen und Verbrauchsmaterial der KFO
Antragstellerin
Professorin Dr. Andrea Kühn
Fachliche Zuordnung
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 160506045
Mit der tiefen Hirnstimulation (THS) kann eine beeindruckende und anhaltende Verbesserung der motorischen Symptome beim idiopathischen Parkinsonsyndrom (IPS), der Dystonie und dem Tremor erzielt werden. Zudem sind erste Therapieerfolge mit THS bei Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen zu verzeichnen. Allerdings ist der genaue Wirkmechanismus der THS bisher nicht verstanden. Wir beabsichtigen in der geplanten Klinischen Forschergruppe (KFO) mit einem interdisziplinären translationalen Ansatz den Wirkmechanismus der THS i) auf zellulärer Ebene im Tierexperiment und ii) auf systemphysiologischer Ebene am Menschen zu erforschen und iii) neue Zielgebiete der THS in klinischen Studien zu evaluieren, um langfristig die klinische Anwendung der THS zu optimieren. Konkret sollen die Effekte der kontinuierlichen THS auf synaptische Plastizität sowie Neuroprotektion und Neurogenese im Tierexperiment untersucht werden. Als Grundlage für ein systemphysiologisches Gesamtkonzept zu Effekten und Nebenwirkungen der THS beim Menschen soll die physiologische Rolle der Basalganglien (BG) bei motorischen Aufgaben, Sprachverarbeitung, Gedächtnisfunktionen und emotionaler Reizverarbeitung untersucht werden. Dabei soll das Zusammenspiel von BG und Kortex durch die Untersuchung der raum-zeitlichen Dynamik frequenzspezifischer Oszillationen und deren funktionelle und anatomische Konnektivität charakterisiert und in Bezug zu den motorischen und behavioralen Defiziten der Patienten gesetzt werden. Darüber hinaus soll in zwei klinischen Studien die Effektivität der THS für neue Zielgebiete bei Patienten mit IPS und Depression evaluiert werden. Langfristig ist durch diese Erkenntnisse eine deutliche Therapieoptimierung der THS durch bessere Zielpunktfindung und Feinabstimmung der Stimulationsparameter, z.B. durch exakte frequenzspezifische Interferenz mit pathologischen Oszillationen bei Aufrechterhaltung physiologischer Aktivität zu erwarten. Die Klinik für Neurologie der Charité unterstützt die KFO nachhaltig durch Etablierung eines Forschungsschwerpunktes zur tiefen Hirnstimulation und neurophysiologischen Basalganglienforschung. Durch die Interaktion der beteiligten Wissenschaftler wird ein multimodaler und translationaler Forschungsansatz zur tiefen Hirnstimulation ermöglicht, der eine weitere Klärung des Wirkmechanismus und daraus resultierende Therapieoptimierung verspricht, wobei neuste Erkenntnisse am Tiermodell rasch in die klinische Forschung integriert und andererseits aus der Klinik generierte Fragestellungen am Tiermodell erforscht werden können.
DFG-Verfahren
Klinische Forschungsgruppen