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Kalte oder warme Hand? Verfügungen von Todes wegen im fränkischen und sächsischen Recht des Mittelalters.
Antragsteller
Professor Dr. Adrian Schmidt-Recla
Fachliche Zuordnung
Grundlagen des Rechts und der Rechtswissenschaft
Förderung
Förderung von 2010 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 179955812
Die Schrift befasst sich mit der Frage, ob nichtrömische europäische Rechtsordnungen des Mittelalters die postmortale Verfügungsfreiheit kannten. Die bisherige, zwar veraltete aber noch nicht ersetzte rechtshistorische Forschung verneint das. Die Schrift, die sich einerseits auf früh- und hochmittelalterliche merowingische und karolingische und andererseits auf hoch- und spätmittelalterliche sächsische und magdeburgische Rechtsquellen beschränkt, weist nach, dass die postmortale Verfügungsfreiheit in unterschiedlichem Ausprägungsgrad existiert hat und erklärt, auf welche Gegenstände sie sich bezog und welche Verfahren eingehalten worden sind. Dazu wählt sie einen methodischen Ansatz, der das aus den Normativquellen ableitbare Bild einer rechtstatsächlichen Kontrolle unterwirft. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die vorherrschende Meinung, die Rezeption einerseits kanonischer Rechtsvorstellungen während des Mittelalters und andererseits des zivilen römischen Rechts seit dem 15. und 16. Jahrhundert und das hieraus entstehende ius commune habe der postmortalen Verfügungsfreiheit in Europa zum Durchbruch verholfen, korrigiert werden muss.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen