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Entscheidungen im Kontext sozialer Dilemmas: Vigilante Selbstregulation als eine wichtige Einflussgröße hinsichtlich der Entstehung und Aufrechterhaltung sozialer Normen
Antragsteller
Professor Dr. Johannes Keller
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 159975155
Dieses Projekt ist darauf ausgerichtet, den Einfluss selbstregulatorischer Orientierungen auf Entscheidungsprozesse und Verhalten im Kontext sozialer Interaktionen im Rahmen etablierter spieltheoretischer Paradigmen zu untersuchen (wobei spezielle Paradigmen zur Analyse des Problems öffentlicher Güter sowie der uneigennützigen Bestrafung von unkooperativen Personen im Kontext öffentlicher Güter verwendet werden). Die zentrale Idee, die diesem Projekt zugrunde liegt, besteht in der Annahme, dass vigilante Selbstregulation mit einem sogenannten Prevention Fokus durch mehrere Elemente gekennzeichnet ist, die wichtige Einflussgrößen auf das Verhalten von Individuen im Kontext von sozialen Dilemma-Situationen darstellen – wie z.B. ein interdependentes Selbstkonzept, ein Fokus auf negative (soziale) Informationen und eine Sensibilität für Aspekte die mit Konformität und Reputation in Verbindung stehen. Dabei ist die Erkenntnis wichtig, dass ein Zusammenhang zwischen diesen Elementen vigilanter Selbstregulation und den von Batson (1994) identifizierten drei nicht-egoistischen Motiven zur Beteiligung an der Produktion öffentlicher Güter besteht, bei denen es sich um Altruismus, Kollektivismus und Prinzipalismus handelt. Angesichts der Tatsache, dass die Entstehung und Aufrechterhaltung sozialer Normen (zumindest teilweise) auf der Bereitschaft von Individuen basiert, uneigennütziges Verhalten zu zeigen (wie z.B. Beiträge zur Herstellung eines öffentlichen Gutes zu leisten), ist die Analyse von Faktoren, die solchem selbstlosen Verhalten zugrunde liegen, von zentraler Bedeutung hinsichtlich der Erklärung der Existenz sozialer Normen – einem Phänomen, das immer noch ein ungelöstes Problem in den Sozialwissenschaften darstellt. Dieses Projekt widmet sich dieser Thematik mit einer speziellen Betonung der Rolle selbstregulatorischer Mechanismen und des nicht-egoistischen Motivs des Prinzipalismus.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 1410:
Contextualized Decision Making