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Finit- und infinitprädizierte Nebensatzkonstruktionen im Babur-name.

Antragsteller Professor Dr. Claus Schönig (†)
Fachliche Zuordnung Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 175655900
 
Das Babur-name ist der prominenteste Prosatext in tschagatai-türkischer (im Folgenden: tschagataischer) Sprache. In einer ungekünstelten, natürlichen Sprache erzählt in diesem Text der Autor Zahiraddin Muhammad Babur, der Gründervater der sogenannten Großmoghul-Dynastie, sein Leben und Wirken und geht in zahlreichen Passagen auf Landschaften und Persönlichkeiten, die seinen Lebensweg säumten, ein. Der 382 Blatt umfassende Haidarabad-Kodex scheint dem Original am nächsten zu stehen, weswegen er seitens des Antragstellers schon für einige Arbeiten herangezogen wurde. Der Text enthält eine Vielzahl von Nebensatzkonstruktionen, von denen ein großer Teil nicht nach dem im Türkischen üblichen Muster um einen infiniten Kern gebaut ist, sondern dem indoeuropäischen (persischen) Modell folgt und ein finites Verb als Prädikat aufweist. Diese Konstruktionen sind meist mit der Partikel kim (aber auch mit anderen, aus dem Persischen entlehnten Partikeln) eingeleitet und weisen verschiedene Finitformen als Prädikat auf. Hinzu kommen Konstruktionen mit - (I)/7-Gerundien, die nach Johanson als Kettensätze zu bezeichnen sind. Ziel des Projektes ist es, die unterschiedlichen formalen und semantischen Typen all dieser finiten und infiniten Nebensatzkonstruktionen zu erfassen und zu klassifizieren; weiterhin soll untersucht werden, welche kontextuellen Faktoren die Wahl des einen wie des anderen Typs bedingen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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