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Die Funktion von Gamma-Crystallinen bei der Ausbildung auditorischer Schaltkreise

Subject Area Molecular Biology and Physiology of Neurons and Glial Cells
Term from 2010 to 2015
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 175001112
 
Final Report Year 2016

Final Report Abstract

Innerhalb des geförderten Zeitraums wurden 2 neue polyklonale Antikörper gegen Crystalline (anti-Crygd/e und anti-Crygn) hergestellt und in Zellkultur validiert. Mit diesen Antikörpern wurden entwicklungsabhängige immunhistochemische Analysen im auditorischen Hirnstamm von 3 Säugerspezies (Maus, Wüstenrennmaus und Ratte) durchgeführt. Zusätzlich wurden zwei Mauslinien mit Mutationen in Crygd bzw. Crygn analysiert. In einer Mauslinie wurde mithilfe einer Egr2::Cre Treiberlinie das Exon 2 des Gens Crygn spezifisch im auditorischen Hirnstamm ausgeschaltet. Anatomische Untersuchungen ergaben signifikante Volumenreduktionen in auditorischen Kernen des oberen Olivenkomplexes dieser Mauslinie. Messungen des Kollaborationspartners Dr. Lukas Rüttiger aus Tübingen zeigten zudem eine signifikante Veränderung in auditorischer Hirnstammantworten (ABRs). Diese Analysen bestätigten somit unsere Arbeitshypothese, dass Crystalline von funktioneller Bedeutung für den auditorischen Hirnstamm sind. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Prof. J. Graw in München wurde weiterhin eine Mauslinie mit einer Val->Asp Substitution in Crygd, die zu Katarakt führt, im auditorischen Hirnstamm analysiert. Dort konnten immunhistochemisch und anatomisch keine Veränderungen festgestellt werden. Auch eine Kreuzung beider Mauslinien führte zu keinem zusätzlichen Phänotyp im Vergleich zur Egr2::Cre,Crygn Mauslinie. Da es bei der Generierung der gefloxten Mauslinie Crygnfl zu mehrmaligen Verspätungen kam, wurde in den Wartezeiten eine Mauslinie analysiert, bei der es wiederum um die Identifizierung molekularer Faktoren für die Entwicklung des auditorischen Hirnstamm ging. Konkret handelte es sich um eine Mauslinie, in der Dicer, ein für die Generierung von microRNAs notwendiges Enzym, im auditorischen Hirnstamm ausgeschaltet war. Immunohistochemische und anatomische Analysen ergaben, dass die Aktivität von Dicer essentiell für die Ausbildung des auditorischen Hirnstamms ist. Fehlt dieses Enzym, wird der obere Olivenkomplex gar nicht und der cochleare Kernkomplex stark reduziert (- 73.5% Volumen) ausgebildet.

 
 

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