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Philologische Erschließung, historische Kontextualiserung und narratologische Auswertung von Hasan 'Ali al-Munsi al-Haqanis 1579/80 angefertigten Fürstenspiegel Ahlaq-i Hakimi
Antragsteller
Professor Dr. Stephan Conermann
Fachliche Zuordnung
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung
Förderung von 2010 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 169923854
Gegenstand des Vorhabens ist neben (a) der Edition und (b) kommentierten Übersetzung des persischsprachigen Fürstenspiegels Ahlaq-i Hakimi, der während der Mogulherrschaft im Jahre 1579-80 in Kabul von dem höfischen Verwaltungsbeamten Hasan Ali al-Munsi al-Haqani verfasst wurde, (c) die Analyse des Textes unter historischen und narratologischen Gesichtspunkten.Im Rahmen des beantragten Projekts ist die erstmalige philologische Erschließung, Übersetzung und Verortung dieser Quelle geplant. Unter Zuhilfenahme rezenter literaturwissenschaftlicher Ansätze sollen die narrativen Strukturen des Fürstenspiegels herausgearbeitet und analysiert werden. Nach der Dechiffrierung der Quelle nach Topoi, wie stetig wiederkehrende Formeln, Wendungen, Zitate, aber auch Anschauungsweise, soll ein Inventar narrativer Mittel erstellt werden, mittels dessen sich die Intention des Verfassers rekonstruieren lässt. Hierbei wird ein solcher Ansatz erstmalig auf ein Werk der indo-persischen Literatur angewendet. Schließlich muss der Text, der in Form eines Autographen auf uns gekommenen ist, aber auch in die Geschichte der Gattung „Fürstenspiegel , insbesondere in ihrer indo-persischen Ausrichtung, eingeordnet werden, die bisher so gut wie gar nicht Gegenstand der Forschung gewesen ist.Darüber hinaus sollen durch die Erschließung der Quelle Erkenntnisse über historiographische und politische Kontinuitäten im indo-persischen Raum, vorrangig im Kabul des 16. Jahrhunderts, welche bisher eine erhebliche Forschungslücke darstellen, gewonnen werden. Überdies sind bedeutende Einblicke besonders in die höfischen und Gesellschaftsstrukturen des Teilreiches Kabul zu erwarten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen