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Afroamerikanische Missionare und Siedler in Westafrika

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 164712658
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Forschungsprojekt untersucht die zeitversetzten Folgen der Abschaffung von Sklavenhandel und Sklaverei in Amerika und Afrika in der Transformationsperiode von 1842 bis 1874 am Beispiel einer Gruppe christianisierter ehemaliger Sklaven/innen aus Westindien. Sie sollten die Basler Mission beim Aufbau ihrer Station in Akropong an der westafrikanischen Goldküste unterstützen und als schwarze Christen Vorbildfunktion für die afrikanische Bevölkerung einnehmen. Die Siedler und ihre Familien stammten fast ausschließlich aus Jamaika und gehörten zur Herrnhuter Brüdergemeine, die seit langem in der Karibik missionierte und gute Kontakte zur Basler Missionsgesellschaft unterhielt. Das sogenannte „Rücksiedlungsprojekt“ war Teil der Idee der African Mission, einer gemeinsamen Initiative von christlichen Missionsgesellschaften und Abolitionisten zur Abschaffung der Sklaverei in Westafrika. Trotz beträchtlicher Spannungen zwischen Siedlern und Missionaren und anfänglicher Rückschläge trugen die westindischen Konvertiten und ihre Familien, die 1842 an der Goldküste eintrafen, maßgeblich zum langfristigen Erfolg der Basler Mission bei. Ihr Engagement und ihre Tätigkeit im Bildungssektor und vor allem in der Landwirtschaft beschleunigten die Expansion der Mission in den 1850er Jahren. Als „cultural brokers“ zwischen europäischer christlicher Mission und lokaler Bevölkerung sind sie in die Historiographie Ghanas eingegangen. Ihr Beitrag zur Abolition an der Goldküste ist hingegen nicht belegt. Das Kooperationsprojekt zwischen Herrnhuter Brüdergemeine und Basler Missionsgesellschaft entwickelte sich zu einem der ganz wenigen erfolgreichen Siedlungsprojekte der African Mission Initiative und dokumentiert die globale Verflechtung von Missionsgesellschaften und Missionskirchen im 19. Jahrhundert. Der umfangreiche Aktenbestand zur Mission in Ghana des Archivs der Basler Missionsgesellschaft (heute Mission 21) bildet die Hauptquellengrundlage des Forschungsprojekts.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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