Der Ausbau erneuerbarer Energien wird stetig vorangetrieben. Entscheidend dabei ist aber nicht nur wie viele Windparks errichtet werden, sondern genauso wichtig ist auch wie sich jede einzelne Windenergieanlage vom Stromnetz betrachtet verhält. Noch sind es die großen Dampfkraftwerke, die die Funktionen für die Netzregelung übernehmen und mit ihrer Schwungmasse des Turbinen-Generator-Satzes eine wichtige Speicherfunktion, die Momentanreserve, erfüllen. Wenn immer mehr Windenergieanlagen errichtet werden, um damit konventionelle Dampfkraftwerke zu ersetzen, ist es naheliegend, dass die Funktionen von den Dampfkraftwerken auf die dafür aufgestellten Windenergieanlagen übertragen werden müssen, damit ein gewisses Maß an Kraftwerksdienstleistungen, wie die Primärregelung und die Bereitstellung einer Momentanreserve, auch weiterhin für die Regelung des Stromnetzes zur Verfügung steht. Zu diesem Zweck ist hier ein neues Verfahren vorgeschlagen und zunächst in Simulation untersucht worden, dass durch eine Änderung der heutigen Betriebsführung das Verhalten von einem konventionellen Dampfkraftwerk auf eine Windenergieanlage mit Vollumrichter überträgt. Somit können auf Netzstatiken basierende Regelungskonzepte eingesetzt und die Bereitstellung einer Momentanreserve verfügbar gemacht werden. An dieser Stelle ist ein grundlegender Unterschied zu den konventionellen Anlagenbetriebsführungen entwickelt worden: Die Regelung der Zwischenkreisspannung erfolgt nicht mehr über den netzseitigen, sondern über den generatorseitigen Wechselrichter mit Synchrongenerator und angeschlossenem Windrad. In Kombination mit der hier eingesetzten Regelung ist mit den Komponenten einer Windenergieanlage das Verhalten einer Turbine aus einem Dampfkraftwerk nachempfunden worden. Als Stellglied wird der Pitchwinkel in Analogie zum Frischdampfventil verwendet, um die zugeführte Leistung aus dem Wind zu steuern und durch Begrenzung eine Primärregelreserve nach den Vorgaben der ENTSO-E zu jedem Zeitpunkt vorzuhalten. Der netzseitige Wechselrichter wird dann mit Hilfe eines fiktiven Synchrongenerators geregelt, wodurch der Stromverlauf dem dynamischen Verhalten eines Kraftwerkgenerators gleicht. Es ist hier notwendig gewesen eine Strombegrenzung zum Schutz der Leistungselektronik zu implementieren.