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Die Veränderung von Entscheidungsprozessen in Arbeitsgruppen durch die Einführung des Internets am Beispiel der Ermittlungsarbeit der Polizei
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Jo Reichertz; Professorin Dr. Sylvia M. Wilz
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 158253725
Die Einführung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien hat Organisationen in ihrer Steuerung, im Wissensmanagement, in der Mediennutzung und in alltäglichen Arbeitspraxen maßgeblich verändert. Vor diesem Hintergrund will das geplante Projekt untersuchen, inwieweit sich Formen der Kooperation, der Wissensverarbeitung und der Entscheidungsfindung in Organisationen wandeln, wenn Internet und Intranet Teil der Arbeitspraxis werden. Im Mittelpunkt des Interesses steht, die verteilte Herstellung von Entscheidungen in Arbeitsgruppen zu analysieren – mit dem Ziel, neue Erkenntnisse darüber zu erlangen, wie Entscheidungen in Organisationen getroffen werden und welche Bedeutung den neuen Medien in Prozessen der Entscheidungsfindung zukommt. Als empirisches Beispiel für die geplante Untersuchung soll die Ermittlungsarbeit in der Polizei herangezogen werden. Diese beruhte stark auf mündlicher Abstimmung und Wissensweitergabe in Gruppen. Der Einsatz neuer, auf Literalität angelegter Medien führt notwendig zu einer Veränderung dieser Arbeitspraxis und kann daher Phänomene der Kooperation und der Entscheidungsfindung unter Bedingungen des Internets besonders deutlich machen. Das geplante Projekt nimmt organisationale Strukturen, Arbeitsprozesse und Handlungspraxen sowie die kognitiven und interpretativen Leistungen der Akteure in der Weitergabe von Wissen und im Treffen von Entscheidungen in den Blick. Es ist in sozialtheoretischer, organisationssoziologischer und medientheoretischer Perspektive ausgerichtet und soll mit qualitativen Verfahren arbeiten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen