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Der Wortschatz der Gefühlsbezeichnungen in fünf europäischen Sprachen: Semantik, Syntax und Diskurs
Antragsteller
Professor Dr. Peter Blumenthal; Professor Dr. Dirk Siepmann
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung von 2009 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 157163377
Auf der Grundlage eines mehrsprachigen und interdisziplinären Ansatzes (intra- und interlinguale Typologie, lexikalische Semantik, Syntax, Lexikographie, Fremdsprachendidaktik, Computerlinguistik) verfolgt dieses korpusbasierte Projekt mehrere Schwerpunktziele. Zum einen wird angestrebt, die repräsentationistischen und die instrumentalistischen Theorien der Bedeutung (Bedeutung Konzept vs. Bedeutung Gebrauch) weiterzuentwickeln und aufeinander konvergieren zu lassen. Dies soll anhand der kontrastiven Beschreibung des Gefühlswortschatzes in fünf europäischen Sprachen (Französisch, Deutsch, Englisch, Russisch und Spanisch) in Bezug auf Semantik, Kombinatorik und Diskursfunktionen exemplarisch umgesetzt werden– mit dem Ziel, die Struktur dieses Wortfeldes überzeugender zu beschreiben, als es die bisherigen lexikologischen und lexikographischen Studien vermochten. Dabei soll eine Kartographie des Gefühlswortschatzes entstehen, die auch zur Entwicklung neuer Anwendungen in Fremdsprachendidaktik, Lexikographie und Computerlinguistik führt. In diesem Zusammenhang sollen im Rahmen des beantragten Projekts didaktische Materialien konzipiert werden, die der Verbesserung des Lehrens und Lernens bevorzugter lexikalischer Verbindungen in den verschiedenen Sprachen (z.B. frz. rouge de colère vs. engl. red with rage vs. dt. rot vor Wut) dienen und somit deren systematische Verwendung in der schriftlichen und mündlichen Textproduktion fördern sollen. Dies soll auch mit der Entwicklung eines neuen Typs lexikographischer Mikrostrukturen einhergehen, die die Darstellung der Kombinatorik in einem Wörterbuch unter Angabe eines angemessen großen Kontextes ermöglichen.. In computerlinguistischer Hinsicht wird schließlich darauf abgezielt, vorhandene Anwendungen zur Berechnung und Abfrage von Frequenzen und syntaktischen Strukturen in großen mehrsprachigen Korpora weiterzuentwickeln sowie neue Software im Einklang mit den für das Projekt zentralen Forschungsfragen zu schaffen.Das vorliegende Projekt bündelt mithin den Sachverstand von Forschern aus dem Bereich der Sprachwissenschaft, der Fremdsprachendidaktik und der Computerlinguistik und bietet letztlich eine vielversprechende Symbiose von Grundlagen- und angewandter Forschung.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich
Beteiligte Person
Dr. Iva Novakova