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Die frühe Evolution der Neopterygii

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Systematik und Morphologie der Tiere
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 155467782
 
Neopterygier sind die größte und wichtigste Gruppe der Fische, die auch die Teleosteer beinhält und somit ungefähr 50 % der Biodiversität der Wirbeltiere stellt. Allerdings sind der Ursprung und die frühe Evolution der Neopterygier immer noch schlecht erforscht, und dies gilt auch für die Beziehungen zwischen den wichtigen Entwicklungslinien. Dies resultiert hauptsächlich von der geringen Zahl kladistischer Studien basaler Actinopterygier außerhalb der Teleosteer und die daraus resultierende noch offene Frage nach der Außengruppe der Neopterygier und vieler problematischer Homologien bei den basalen Vertretern dieser Gruppe. Basale Neopterygier waren divers und weit verbreitet im Mesozoikum, und die Ergebnisse meiner Untersuchungen im Rahmen der ersten Förderperiode dieses Projektes haben bereits gezeigt, dass die Berücksichtigung der Fossilgruppen zur Klärung der Verwandtschaft zwischen den verschiedenen Entwicklungslinien basaler Neopterygier sowie ihrer Verwandtschaft zu den Teleosteern beitragen kann. Die erste Förderperiode des Projektes LO 1405/3-1 verlief sehr erfolgreich, und die Untersuchungen haben zu interessanten und weiterführenden Ergebnissen geführt, die den Anfangspunkt zukünftiger Forschungsprojekte darstellen. Bevor dieser nächste Schritt gemacht werden kann, ist jedoch eine Verlängerung des Projektes um mindestens ein Jahr notwendig, um einige der in der ersten Förderperiode entstandenen Resultate zu komplettieren und publizieren, die aufgrund der ausgelaufenen Förderung bisher nicht fertiggestellt werden konnten. Diese Arbeiten beinhalten zwei weit fortgeschrittene Manuskripte sowie zwei Studien, die noch einige Monate Arbeit benötigen. Das Manuskript 'Taxonomy and phylogenetic relationships of Archaeosemionotus connectens (Halecomorphi) from the Middle Triassic of the Monte San Giorgio' beinhaltet eine kladistische Analyse, nach der Archaeoseminotus die Schwestergattung zu Furo innerhalb der Familie Ophiopsidae darstellt und somit den ältesten Vertreter dieser Familie repräsentiert. Das zweite weit fortgeschrittene Manuskript 'Phylogenetic relationships of the family Coccolepididae' beinhaltet eine kladistische Analyse, die zeigt, dass die Coccolepididiae die Schwestergruppe der Acipenseriformes ist und repräsentiert damit den ersten empirischen Nachweis einer Gruppe von Chondorsteern außerhalb der Acipenseriformes. Die anderen Untersuchungen sind eine detaillierte Studie des Schultergürtels von Aspidorhynchus ornatissimus (Aspidorhynchiformes), der einen Zustand zeigt, der bisher als Alleinstellungsmerkmal der Teleosteer angesehen wurde, sowie die Untersuchung der phylogenetischen Beziehungen eines neuen basalen Neopterygiers aus der mittleren Trias des Monte San Giorgio, der eine ungewöhnliche Kombination von Merkmalen zeigt, die bisher als typisch für Gynglimodii oder Halecomorphi angesehen wurden und somit einen großen Einfluss auf unser Verständnis der Verwandschaftsverhältnisse der basalen Neopterygier haben könnte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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