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Die früheisenzeitlichen Befunde/Funde aus Antissa/Lesbos sowie andere Zeugnisse und ihre Bedeutung für die Beurteilung der sog. Äolischen Wanderung
Antragsteller
Professor Dr. Dieter Hertel
Fachliche Zuordnung
Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 153847006
Das Thema Wanderung hat in der Archäologie wieder Gewicht. Jedoch wird auch jüngst eine früheisenzeitliche griechische Besiedlung der Äolis und loniens negiert. Beides ist Grund, die neuen Ansätze, Migrationen zu fassen, zu umreißen und methodische Eckpunkte aufzustellen. Die Neuvoriage der ungenügend publizierten, aber ergiebigen Kontexte/Funde von Antissa könnte belegen, dass das ältere Apsishaus, die Masse seiner Äolisch-Grauen Ware wie weitere 900-700, ein Grab um 900 zu datieren, und beide Anlagen griechisch sind, d. h. auf Lesbos Griechen spätestens um 900 und wohl seit 1050/20 siedelten. Ein Auftreten jedenfalls von früheisenzeitlichen Neusiedlern auf Lesbos legten auch Veränderungen bei den unbemalten Waren nahe, wobei man an die grauminysche Ware anknüpfte und daraus die Äolisch-Graue, die Hauptware der Äolis, schuf. Bes. Indizien der llias und archäologische Zeugnisse würden ergeben, dass seit 1050/20 die griechische Besiedlung der Westküste Kleinasiens erfolgte. Da die Zuverlässigkeit der antiken Quellen zur Aìoλική άπoικία abweichend bewertet und die geläufige These, das (Proto)Lesbische sei durch die Äolische Wanderung verbreitet worden, gerade bestritten wird, wäre beides zu prüfen. Griechische Toponyme der Äolis ließen die möglichen ostmittelgriechlschen Heimatbereiche vieler Auswanderer erkennen, andere Hinweise die Besiedlung der Äolis als Infiltrationsprozess sehen. Die möglichen Heimatbereiche würden erklären, warum man sich an der grauminyschen Ware orientierte, und die südlichste und nördliche Äolis nach 1050/20 ein z. T. abweichendes Keramikbild zeigten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen