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Metabolisch-funktionelle Phänotypen der adaptiven Thermogenese bei kontrollierter Über- und Unterernährung

Fachliche Zuordnung Ernährungswissenschaften
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 152660342
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Kalorienrestriktion verbesserte, Überernährung und Refeeding verschlechterten die Nüchtern- und postprandiale Insulinsensitivität. Gleichzeitig kam es zu kompensatorischen Veränderungen in der Insulinsekretion. Die Abnahme der Insulinsensitivität im Refeeding konnte durch den Verzehr von niedrig-glykämischen, ballaststoffreichen Lebensmitteln, vor allem bei niedriger KH-Aufnahme (niedrige glykämische Last), verringert werden. Sowohl ein hoher GI als auch eine hohe KH-Zufuhr erhöhten die postprandialen Glukosespiegel im Tagesverlauf. Eine hohe KH-Zufuhr führte außerdem zu einem Anstieg des Leberfetts und der Nüchtern-Triglyzeridspiegel. Beide waren am Ende des Gewichtszyklus erhöht und invers zur Insulinsensitivität assoziiert. Während des hyperkalorischen Refeedings hatte eine niedrige glykämische Last günstige Effekte auf das Blutzuckerprofil, die Insulinsensitivität und den Leberstoffwechsel. Eine hohe Flexibilität der Insulinsensitivität und -sekretion unter den verschiedenen Ernährungsbedingungen war zudem mit einer größeren Gewichtszunahme assoziiert. Intra-individuelle Unterschiede in der Metabolischen Flexibilität hatten dabei einen Einfluss auf die Partitionierung der Gewichtszunahme in der Realimentation. Eine geringe Metabolische Flexibilität (nachgewiesen durch eine Reduktion der basalen Fettoxidation = hoher Anstieg des Nüchtern-RQs) führte zu einer höheren Fettmassenzunahme. Adaptive Thermogenese ist ein frühes Phänomen bei Kalorienrestriktion. Sie ist bereits am 3. Tag einer Kalorienrestriktion maximal ausgeprägt und erklärt etwa 20% der Drosselung des gesamten Energiebedarfs bei negativer Energiebilanz. Die Regulation der Adaptiven Thermogenese ist mit Veränderungen der Insulinsekretion und den Flüssigkeitskompartimenten des Körpers verbunden. Die metabolische und neuro-endokrine Adaptation nach Gewichtsreduktion ist nach Rekonstitution des Körpergewichts ausgeglichen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Effects of brief perturbations in energy balance on indices of glucose homeostasis in healthy lean men. Int J Obes 2012; 36(8):1094-101
    Lagerpusch M, Bosy-Westphal A, Kehden B, Peters A, Müller MJ
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1038/ijo.2011.211)
  • Use of Balance Methods for Assessment of Short-Term Changes in Body Composition. Obesity (Silver Spring). 2012; 20(4):701-7
    Müller MJ, Bosy-Westphal A, Lagerpusch M, Heymsfield SB
  • Carbohydrate quality and quantity affect glucose and lipid metabolism during weight regain in healthy men. J Nutr. 2013;143(10):1593-601
    Lagerpusch M, Enderle J, Eggeling B, Braun W, Johannsen M, Pape D, Müller MJ, Bosy-Westphal A
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3945/jn.113.179390)
  • Impact of glycemic index and dietary fiber on insulin sensitivity during the refeeding phase of a weight cycle in young healthy men. Br J Nutr. 2013;109(9):1606-16
    Lagerpusch M, Enderle J, Later W, Eggeling B, Pape D, Müller MJ, Bosy-Westphal A
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1017/S000711451200462X)
  • Issues in characterizing resting energy expenditure in obesity and after weight loss. Front Physiol. 2013; 25;4:47
    Bosy-Westphal A, Braun W, Schautz B, Müller MJ
  • Carbohydrate intake and glycemic index affect substrate oxidation during a controlled weight cycle in healthy men. Eur J Clin Nutr 2014, 2014 Jul 9
    Kahlhöfer J, Lagerpusch M, Enderle J, Eggeling B, Braun W, Pape D, Müller MJ, Bosy- Westphal A
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1038/ejcn.2014.132)
 
 

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