Pathologische Reorganisation innerhalb zerebraler sensomotorischer Netzwerke wird als pathophysiologische Grundlage fokaler Dystonien vermutet. In den beantragten Projekten sollen diese Reorganisationsprozesse in einer Reihe kernspintomographischer Untersuchungen an Patienten mit orofazialer Dystonie systematisch untersucht werden. Die klinische Variabilität des Krankheitsbildes und die charakteristischen unwillkürlichen Bewegungen stellen hierbei besondere methodische Anforderungen, denen mit standardisierten und innovativen Stimulationsprotokollen, Paradigmen und Analysen Rechnung getragen werden soll. Ein neu entwickeltes System zur automatisierten sensorischen Stimulation soll die standardisierte Abbildung somatotoper somatosensorischer Repräsentationen gewährleisten. Der Einschluss verschiedener Typen orofazialer Dystonien soll Unterschiede und Gemeinsamkeiten der pathophysiologischen Mechanismen herausarbeiten. Neben gängigen statistischen Analysen der funktionellen MR-Bildgebung (‚task-related’-fMRT) sollen neue datengetriebene Analysen der funktionellen Konnektivität in Ruhe (‚rest’-fMRT) angewendet werden. Die verschiedenen methodischen Ansätze sollen schließlich auch der Untersuchung von Reorganisationsprozessen infolge Modulation afferenter sensorischer Information durch passagere periphere Muskeldenervierung unter Botulinumtoxin-Therapie dienen. Die beantragten Projekte können so das Wissen über die pathophysiologischen Grundlagen fokaler orofazialer Dystonien erweitern und zu einem besseren Verständnis und der Optimierung therapeutischer Interventionen führen.
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