Ausgangspunkt des Forschungsvorhabens bilden zwei empirische Befunde zur Informationsreduktion beim kognitiven Fertigkeitserwerb: (1) Menschen lernen im Verlauf eines Trainings, ihre Aufgabenbearbeitung auf die relevante Information zu begrenzen; und (2) das Ausmaß dieser Informationsreduktion lässt sich durch Geschwindigkeits- und Genauigkeitsinstruktionen beeinflussen. Beide Befunde können bislang nicht überzeugend erklärt werden, da sich vor dem Hintergrund aktueller Forschungsbefunde zwei Theorieklassen zur Erklärung anbieten: Theorieklassen, die allein von datengetriebenen Lernmechanismen ausgehen und solche, die eine Interaktion zwischen datengetriebenen und top-down aktivierten Kontrollprozessen annehmen. Übergreifendes Ziel des Forschungsvorhabens ist es, zwei Fragen nachzugehen: (1) Ob, und wenn ja wie beeinflussen top-down aktivierte Kontrollprozesse die Informationsreduktion?(2) Wie üben Geschwindigkeits-Genauigkeits-Instruktionen ihren Einfluss auf Informationsreduktion aus?Die Beantwortung dieser Fragen liefert direkte Hinweise auf Charakteristika menschlicherLernvorgänge. Befunde über ein Zusammenspiel von datengetriebenen Lernmechanismen und top-down aktivierten Kontrollprozessen tragen zudem zur Aufklärung der Rolle von Kontrollprozessen als Steuerungsmechanismus kognitiver Prozesse bei. Die anvisierten Forschungsfragen sind praxisrelevant, da Informationsreduktion auch außerhalb des Labors bedeutsam ist.
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