Der Fokus des Projektes lag in der Frage, inwieweit die Schwemmfächergenese im SW der USA mit digitaler Reliefanalyse quantitativ zu erfassen ist. Dabei wurden durchweg frei erhältliche Satellitenbilder und digitale Geländemodelle genutzt. Die vorliegenden Ergebnisse verdeutlichen die Komplexität nichtlinearer Systeme wie die Genese von Schwemmfächern im SW der USA. Ihre Entwicklung ist auch hier diversen regionalen Zyklen der Ablagerungsdynamik unterworfen, weshalb eine grundlegende, weltweite Erklärung der Schwemmfächergenese seit über 100 Jahren andauert. Im untersuchten Gebiet konnte zur geomorphologischen Schwemmfächerforschung beigetragen werden. Indem festgestellt wurde, dass die Schwemmfächer im SW der USA in drei unterschiedliche Steuerungsfaktorenräume (glaziofluviatile und tektonisch-klimatische Schwemmfächer sowie Fußflächen) zu unterteilen sind. Dabei werden sie von zwei einflussreichen großen Störungszonen (San Andreas und Garlock Fault) maßgeblich tektonisch überprägt. Der klimatische Wandel seit dem letzten Hochglazial veränderte sich in der Art, dass die Schwemmfächer im Süden des Untersuchungsgebietes zeitlich früher einer ariden Geomorphodynamik unterworfen wurden als solche, die welter nördlich gelegen sind. Damit ist von einer hauptsächlichen Steuerung der Schwemmfächer im SW der USA durch klimatische und tektonische Impulse auszugehen. Auswirkungen der geomorphodynamischen Prozesse durch pleistozäne periglaziale Höhenstufen im SW der USA sollten in Zukunft näher untersucht werden, weil auch das Projekt gezeigt hat, dass ihr Einfluss nicht zu vernachlässigen ist. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen jedoch auch, dass die Qualität der Daten maßgeblich für die Qualität der Resultate verantwortlich ist. Deshalb wäre der Einsatz hochauflösender Datensätze für eine detailliertere und präzisere Analyse empfehlenswert. Zudem erwies sich die angewandte Methodik zur Erhebung der Grundlagendaten für die Analyse als angemessen. Verbesserungen sind daher eher im Bereich des Ablaufes der Untersuchungen zu sehen. Vor allem einfach strukturierte Einzugsgebiet-Schwemmfächer Systeme sind mit der erfolgten morphometrischen Analyse quantitativ besser erfassbar als solche Schwemmfächersysteme mit komplexem Einzugsgebiet. Die erreichten Resultate sind nur in Annäherung mit anderen Trockengebieten der Erde vergleichbar. Der geologische Aufbau, die klimatischen Verhältnisse und die unterschiedliche Entwicklung der Gebiete seit dem letzten Hochglazial sind zu verschieden, um eine Parallelisierung zum jetzigen Stand des Wissens durchführen zu können. Allerdings ist die angewandte Methode mit dem Einsatz frei erhältlicher Geodäten hervorragend geeignet, um auf andere kalt-aride Regionen der Erde übertragen zu werden.