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MicroRNAs in der Entstehung des malignen Melanoms

Fachliche Zuordnung Pathologie
Dermatologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 135371871
 
Der Molekülgruppe der microRNAs wird aufgrund ihrer vielfältigen und weit reichenden Auswirkungen als Regulator der Genexpression mittlerweile auch eine wichtige Beteiligung an Mechanismen der Tumorentstehung und –progression zugeschrieben. Jedoch konnte aufgrund fehlender systematischer Analysen bisher nur eine kleine Anzahl dieser „Oncomirs“ mit detaillierten Informationen zu den molekularen Mechanismen identifiziert werden. Auch über die Beteiligung von miRNAs an Entstehung und Progression des malignen Melanoms, der aggressivsten Form von Hautkrebs, gibt es aktuell nur wenige fundierte Kenntnisse. Durch unser Projekt wollen wir miRNAs identifizieren, die an der Entstehung des malignen Melanoms beteiligt sind und über Identifikation der zugehörigen Zielgene die Basis ihrer Funktion als Oncomirs aufklären. Hierfür greifen wir in unserer Untersuchungen auf bereits in unserer Arbeitsgruppe durchgeführte detaillierte Analysen zur differentiellen Genexpression in einem melanozytären Modellsystem zurück, welches die molekularen Veränderungen in der frühen Melanomentstehung nachvollzieht. Aufgrund eigener Vordaten können wir die zu untersuchende Gruppe von miRNAs auf eine Zahl von 18 Kandidaten eingrenzen, für die durch miRNA Microarray Analysen bereits eine Fehlregulation in der frühen Melanomentstehung aufgezeigt werden konnte. Über funktionelle Assays und die Identifizierung definierter Zielgene soll ihre globale zelluläre Funktion und somit die Auswirkungen einer vorhandenen Fehlregulation ihrer Expression auf die Tumorentstehung und –progression sowohl in vitro als auch in vivo charakterisiert werden. Die Daten unserer und anderer Arbeitsgruppen zeigen, dass einzelne miRNAs über ihre Fähigkeit eine große Anzahl verschiedenster Zielgene zu regulieren, oftmals Einfluss auf mehrere unterschiedliche, für die Tumorentstehung relevante Zellfunktionen haben. Somit könnte durch einen Therapieansatz, welcher eine miRNA als Ziel hat, zugleich auf unterschiedlichen funktionellen Ebenen Einfluss auf die Kanzerogenese genommen werden. Dies lässt miRNAs, vor allem vor dem Hintergrund des Fehlens wirksamer Standardtherapien im Falle des malignen Melanoms, als viel versprechenden Angriffspunkt für zukünftige therapeutische Ansätze erscheinen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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