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Lebensalter und Kältearbeit

Subject Area Human Factors, Ergonomics, Human-Machine Systems
Term from 2005 to 2013
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 13412203
 
Arbeit in Kälte mit Temperaturen unter -20°C stellt selbst beim Tragen von Kälteschutzkleidung erhebliche Anforderungen an die Thermoregulation des Menschen, was zur Folge hat, dass der Energieumsatz im Organismus erheblich gesteigert werden muss. Weil aber der Energiestoffwechsel durch den Rückgang des Grundumsatzes als Teil des Gesamtenergieumsatzes bereits mit zunehmendem Alter abnimmt, muss die Fähigkeit des Menschen, sich vor Unterkühlung zu schützen, zwangsläufig mit dem Alter schlechter werden. Zudem werden Altersveränderungen an bradytrophen Geweben durch Kälteeinwirkung beschleunigt. Fehlt ein ausreichender Schutz vor Kälte, können Schädigungen (Erfrierungen) eintreten und Erkrankungen entstehen bzw. begünstigt werden (z.B. Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Infektionen der Atemwege, Erkältungskrankheiten, Hypertonie, etc.).Unter definierten Arbeitsbedingungen soll deshalb in einer Klimakammer und unter realen Arbeitsbedingungen in Industriebetrieben in den Altersklassen 20-39-jährige und 40-60-jährige eine altersdifferenzierte Analyse und Beurteilung der Auswirkungen von Kältearbeit durchgeführt werden. Dabei sind unterschiedliche Temperaturbereiche, Anzahl und Dauer von Kälteexpositionen pro Schicht sowie die Länge von Aufwärmpausen bei einer an die praktischen Bedingungen angepassten Arbeitsschwere als unabhängige Variablen zu betrachten.Zur Zeit sind noch - unabhängig - vom Lebensalter in Normen, Unfallverhütungsvorschriften und in Gesetzen zum Arbeitsschutz konkrete, den Anschein von hoher Genauigkeit erweckende Zahlenangaben zur Tolerabilität verschiedener Kältebelastungen und zur Gestaltung von Kälteschutzkleidung zu finden. Diese Empfehlungen und Vorgaben werden im Schrifttum kontrovers diskutiert, weil der arbeitsmedizinische und arbeitswissenschaftliche Erkenntnisstand in derartigen Grenzbereichen von Belastung und Beanspruchung in einer Grauzone zwischen Wissen und Vermutung liegt. Dieses Defizit gilt es aufzuarbeiten, um für präventiven Arbeitsschutz zu sorgen und letztendlich auch die Arbeitsprozess-Effizienz zu steigern.
DFG Programme Research Grants
Participating Person Johannes Delschen
 
 

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