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Funktionelle Charakterisierung von Pericentrin (Kendrin) und Identifizierung von Interaktionspartnern in der Säuger-Retina
Antragsteller
Privatdozent Dr. Andreas Gießl
Fachliche Zuordnung
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung
Förderung von 2009 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 131316782
Photorezeptoren sind polarisierte, hoch aktive Sinneszellen, die anatomisch und funktionell in verschiedene Kompartimente gegliedert sind. Ein effizienter Transport von Proteinen zwischen diesen Kompartimenten ist zur Aufrechterhaltung der Zellfunktion essenziell. Fehlfunktionen führen zu einer Beeinträchtigung der Sehleistung bis hin zur völligen Erblindung. Die Mechanismen des Transports von Proteinen und der lichtinduzierten Translokation zwischen dem lichtsensitiven Außensegment und dem Innensegment der Photorezeptoren sind weitgehend unbekannt. Alle Transportprozesse zwischen den Kompartimenten müssen durch oder entlang der einzigen Verbindungsstelle stattfinden. Diese essentielle Schlüsselstelle wird durch ein modifiziertes, nicht motiles Verbindungscilium gebildet. Hier konnte unsere Arbeitsgruppe das Protein Pericentrin lokalisieren. Dieses Organisator-Protein spielt eine essentielle Rolle bei der Gestaltung und Strukturbildung der Centrosomen. An primären Cilien konnte Pericentrin als Interaktionspartner von wichtigen Transportmolekülen und Kationenkanälen identifiziert werden. Ebenso ist es dort als eines der wichtigsten Proteine der Ciliogenese beschrieben. Im vorliegenden Projekt möchten wir klären, welche Pericentrin-Isoformen in Photorezeptoren exprimiert werden, ihre Lokalisation spezifizieren, und herausarbeiten, welche Funktionen die unterschiedlichen Pericentrin-Isoformen in den Transportprozessen durch oder entlang des Ciliums wahrnehmen. Ein weiteres Hauptziel ist es, die Rolle der Pericentrine in der Ciliogenese von Photorezeptoren zu analysieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Niederlande
Kooperationspartner
Professor Ronald Roepman, Ph.D.