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Lohn der Gewalt - Gewaltlogiken in frühneuzeitlichen Söldnerverbänden

Subject Area Early Modern History
Term from 2009 to 2014
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 71062747
 
Das Teilprojekt widmet sich mit frühneuzeitlichen Söldnern bzw. Landsknechten einer sozialen Gruppierung, für die kriegerische Gewaltausübung per definitionem Zweck des Zusammenschlusses war. Wenngleich Söldner offenbar ein epochen- und kulturübergreifendes Phänomen sind, gilt das 16. Jahrhundert als „klassische Periode“ des europäischen Söldnerwesens, weil Söldnerverbände das Gros der Armeen bildeten. Da bereits die Bezeichnung „Söldner“ auf die Einschlägigkeit materieller Anreize verweist, liegt es nahe, gerade an diesen Gewaltgemeinschaften den Zusammenhang von ökonomischer Rationalität und Logiken kollektiver Gewaltausübung zu untersuchen. Im Vordergrund steht dabei eine vergleichende Untersuchung typischer Situationen und Konstellationen, in denen Söldner kollektiv physische Gewalt ausübten oder damit drohten. Die Untersuchung von Praktiken des Beutemachens soll den Zusammenhang von ökonomischer Rationalität und Logik der Gewaltausübung erhellen. Die Analyse der systembedingt endemischen Meutereien der Landsknechte bzw. Söldner wiederum erlaubt es, die Anwendung von Gewalt aus der Handlungsperspektive der Gewaltgemeinschaft selbst differenzierter zu beschreiben. Der Einsatz physischer Gewalt im Krieg in Gestalt von Schlachten oder Belagerungen schließlich markiert den Kern der vom Söldner erwarteten Gewalttätigkeit. Gerade hier, wo Gewalt am ehesten eskalierte, lassen sich auch Grenzen rationaler (ökonomischer) Gewaltlogiken diskutieren. Die beiden aufeinander bezogenen Arbeitsvorhaben zu Söldnern im Dienst des Schwäbischen Bundes („Gewaltgemeinschaften als Landfriedenswahrer“) und im Umfeld des spanisch-niederländischen Krieges („Söldner im permanenten Krieg“) erlauben Antworten auf die Frage, wie sich grundlegende Wandlungen des Krieges im „langen 16. Jahrhundert“ und unterschiedliche situative Kontexte auf das Gewalthandeln der Söldner ausgewirkt haben.
DFG Programme Research Units
 
 

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