Project Details
Dekolonisierung und Transformation. Die Vereinigten Staaten und die Auflösung der europäischen Kolonialreiche in Südostasien, 1930-1961
Applicant
Professor Dr. Marc Frey
Subject Area
Modern and Contemporary History
Term
from 2005 to 2006
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 12815632
Die Studie untersucht die amerikanische Südostasienpolitik im Spannungsfeld von Dekolonisierung und Entstehung unabhängiger Staaten von den dreißiger bis in die frühen sechziger Jahre. Durch die Analyse des späten europäischen Kolonialismus und der Emanzipationsbestrebungen südostasiatischer Nationalismen sowie der Politik der neuen unabhängigen Staaten wird die Interpretation amerikanischer Politikentwürfe und Strategie kontextualisiert. In der Arbeit wird ein ideologiekritischer, mentalitätshistorischer Ansatz zur Geschichte der internationalen Beziehungen entwickelt, der durch kulturalistische, wirtschaftsgeschichtliche und neo-realistische Methoden ergänzt wird. Folgende Leitthesen bestimmen die Argumentation: I. Die USA setzten sich für einen evolutionären Dekolonisierungsprozess ein, der den Aspirationen der nationalistischen Eliten und den Interessen der Europäer entgegenkommen sollte. Im Unterschied zur gängigen Forschung wird der Nachweise erbracht, dass diese Forderung einen hohen Grad an Kontinuität aufwies. 2. Im Verlauf der Dekolonisierung bemühten sich die Vereinigten Staaten um die Integration der neuen unabhängigen Staaten in den amerikanischen Einflussbereich im Pazifik. Im Zuge dieser als "Transformationspolitik" charakterisierten Bestrebungen etablierten die USA ein "informelles Imperium". 3. Die Etablierung einer Hegemonie gelang jedoch nicht. Bereits in den fünfziger Jahren traten Erosionserscheinungen des informellen Imperiums zutage. Versuche, das Imperium zu konsolidieren, mündeten schließlich im Krieg in Vietnam. 4. Entwicklungspolitik und Informations- und Propagandakampagnen waren integrale Komponenten amerikanischer Transformationspolitik. Diese war jedoch weniger auf "nation building" als vielmehr auf "state building" ausgerichtet.
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