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Transport von Glutathion über die basolaterale Membran proximaler Tubuluszellen

Subject Area Anatomy and Physiology
Term from 2009 to 2013
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 125603145
 
Final Report Year 2014

Final Report Abstract

Glutathion (GSH) spielt eine wichtige Rolle bei der Detoxifikation reaktiver Sauerstoffspezies und erniedrigte intrazelluläre GSH Spiegel werden zunehmend mit unterschiedlichen Krankheitsbildern in Verbindung gebracht. Die Nieren benötigen aufgrund ihrer Ausscheidungsfunktion von Stoffwechselendprodukten und zum Teil toxischen Substanzen kontinuierlich hohe Spiegel an GSH, um ihre Ausscheidungsfunktion dauerhaft aufrechterhalten zu können. Eine Reabsorption des in den Primärharn filtrierten GSH ist auszuschließen, da auf der luminalen Membran die ɣ-Glutamyltransferase (ɣGT) sitzt, die GSH in seine Aminosäuren spaltet, die über entsprechende Aminosäuretransporter wieder in die Zelle zur Synthese von GSH aufgenommen werden können. Es wurde deshalb angenommen, dass GSH über basolaterale, natriumunabhängige und natriumabhängige Transporter in die proximalen Tubuluszellen (PTZ) aufgenommen wird. In der Studie konnte zweifelsfrei gezeigt werden, dass GSH nicht über die organischen Anionen Transporter 1 (OAT1) und 3 (OAT3) aus dem Blut in die PTZ aufgenommen wird, sodass nach heutigem Wissensstand eine natriumunabhängige Aufnahme von GSH in die PTZ auszuschließen ist. In der basolateralen Membran der PTZ befindet sich der natriumabhängige Dicarboxylattransporter (NaDC3), der als Kandidat für den Transport von GSH in Frage kommt. Dieser akzeptiert GSH als ein Substrat, die Affinität von GSH zu dem Transporter ist allerdings gering, sodass anzunehmen ist, dass in vivo ausschließlich Vorstufen des GSH in die PTZ aufgenommen werden, die intrazellulär zu GSH synthetisiert werden. Von den Substanzen, aus denen GSH synthetisiert werden kann, konnte Cysteinylglycin (Cysgly) als OAT1 Substrat und N-Acetylglutamat (NAG) sowohl als OAT1 als auch als NaDC3 Substrat identifiziert werden. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass die PHD-Inhibitoren N-Oxalylglycin (NOG), 2,4-Diethylpyridindicarboxylat (2,4-DPD) und Pyridin-2,4-Dicarboxylsäure (PDCA) Substrate von OAT1 und OAT4 sind. Diese Substanzen werden nicht nur über OAT1 in die PTZ aufgenommen und über OAT4 in den Primärharn abgegeben, sondern könnten auch, wenn es gelänge, ihre Abgabe über OAT4 zu hemmen, ihre nephroprotektive Wirkung bei Ischämie-Reperfusion zu erhöhen. Eine Lokalisation des NaDC3 konnte nicht nur für die basolaterale Membran des proximalen Tubulus bestätigt werden, sondern fand sich auch in basolateralen Membranen weiterer Nephronabschnitte. Diese Lokalisation muss durch weitere Antikörperstudien verifiziert werden und, sollte sich das Vorhandensein von NaDC3 in diesen Strukturen erhärten, durch Studien zur Funktion des NaDC3 in diesen Nephronabschnitten ergänzt werden. Möglicherweise transportiert der NaDC3 ein physiologisches, bisher noch unbekanntes Substrat, das sein Vorhandensein in allen Nephronabschnitten notwendig macht. Zumindest für den proximalen Tubulus konnte gezeigt werden, dass die Expression des NaDC3 Proteins unabhängig vom Geschlecht des Spenders ist.

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