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Invasive Arten: Worin unterscheiden sie sich von anderen Arten, und wie zuverlässig lassen sich ihre exotischen Verbreitungsgebiete vorhersagen?

Subject Area Ecology and Biodiversity of Animals and Ecosystems, Organismic Interactions
Term from 2005 to 2010
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 12549493
 
Final Report Year 2009

Final Report Abstract

Invasive Arten sind Arten, die der Mensch in Gebiete eingeführt hat, wo sie vorher nicht vorkamen und die sich jetzt dort ausbreiten. Sie können zu einer Reihe von Problemen führen, z.B. heimische Arten verdrängen und zu einem Rückgang globaler Biodiversität führen. Dieses Projekt untersuchte generelle Fragestellungen zu invasiven Arten, insbesondere: Worin unterscheiden sich invasive Arten von anderen Arten? Worin unterscheiden sich Ökosysteme, in denen unterschiedlich viele invasive Arten zu finden sind? Wie zuverlässig lassen sich die exotischen Verbreitungsgebiete invasiver Arten vorhersagen? Es ergaben sich eine Reihe von Ergebnissen, die weit verbreitete Annahmen und häufig verwendete Konzepte der Invasionsbiologie infrage stellen. Die meisten dieser Konzepte wurden aufgestellt, als ein quantitativer Test mangels entsprechender Daten noch nicht möglich war. Auch heute ist die Datenlage für viele taxonomische Gruppen mangelhaft, weshalb wir in diesem Projekt hauptsächlich Wirbeltiere untersuchten, die traditionell best untersuchten Organismen. So testeten wir die weit verbreitete Hypothese, dass invasive Arten als „Gewinner" des Globalen Wandels Eigenschaften haben, die das Gegenteil der Eigenschaften von bedrohten Arten sind, den „Verlierern" des Globalen Wandels. Die Hypothese wurde mit zwei unterschiedlichen Methoden getestet. In beiden Fällen widersprachen die Ergebnisse der Hypothese. Ein Vergleich der Invasionserfolge von Säugetieren und Vögeln mit der sog. Zehnerregel (tens rule) ergab ebenfalls keine Übereinstimmung. Auch die Annahme, Inseln seien anfälliger für invasive Arten als Kontinente wird von unseren Ergebnissen infrage gestellt. Das gleiche gilt für die Annahme, die Anzahl nicht-heimischer Arten in einer gegebenen Region hänge v.a. von der Resistenz dieser Region gegenüber eingeführten Arten ab. Unsere Analysen für Säugetiere in Europa ergaben, dass sich Regionen mit besonders vielen nicht-heimischen Arten nicht in ihrer Resistenz von anderen Regionen unterscheiden, sondern einfach in der Anzahl der Arten, die dort eingeführt wurden. Alle diese Ergebnisse machen deutlich, dass sich die Invasionsbiologie in einer Phase befindet, in der einige grundlegende Konzepte überarbeitet und teilweise sogar fallengelassen werden müssen. Für eine solche Überarbeitung erscheint ein weiteres Ergebnis dieses Projekts hilfreich: Arten aus unterschiedlichen taxonomischen Gruppen haben einen im Schnitt unterschiedlichen Invasionserfolg. So zeigte eine in diesem Projekt durchgeführte Studie, dass Säugetiere weltweit einen signifikant höheren Invasionserfolg haben als Vögel. In Bezug auf die Vorhersage exotischer Verbreitungsgebiete invasiver Arten stellten wir fest, dass existierende Modelle, sog. bioklimatische Modelle, bisher nur selten adäquat getestet worden sind. Ihre Vorhersagen sind nur selten mit unabhängigen Datensätzen verglichen worden. Das hat zur Folge, dass eine Zuverlässigkeit dieser Modelle suggeriert worden ist, die in der Praxis nicht erreicht wird. Wir zeigen Möglichkeiten, die Zuveriässigkeit der Modelle zu verbessern.

Publications

  • 2008. Across islands and continents, mammals are more successful invaders than birds. Diversity and Distributions 14. 913-916
    Jeschke, J.M.
  • 2008. Are threat status and invasion success two sides of the same coin? Ecography 31,124-130
    Jeschke, J.M.; Strayer, D.L.
  • 2008. Usefulness of bioclimatic models for studying climate change and invasive species. In: Ostfeld, R.S.; Schlesinger, W.H. (Hrsg.). The Year in Ecology and Conservation Biology 2008. Annals of the New York Academy of Sciences 1134, 1 -24
    Jeschke, J.M.; Strayer, D.L.
  • 2009. Invasion success and threat status: two sides of a different coin? Ecography 32, 83-88
    Blackburn, T.M.; Jeschke, J.M
 
 

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