Detailseite
Projekt Druckansicht

Veränderungen im Auftreten von Bodenfrostwechsel in Deutschland

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2009 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 114933108
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die heutige Generation von Klimamodellen ist sehr gut geeignet um Trends in den mittleren Lufttemperaturen im Winter vorherzusagen. Andere ökologisch bedeutsame Parameter wie Schneebedeckung und Bodenfrost sind allerdings weniger gut erforscht. Veränderungen in diesen Parametern könnten sich stark auf ökologische Prozesse auswirken. Besonders in der temperaten Zone stellt sich dabei die Frage, ob Schneebedeckung und Bodenfrost ab einem gewissen Zeitpunkt in der Zukunft überhaupt noch regelmäßig auftreten werden. In diesem Projekt wurden zeitliche Trends in der Schneebedeckung, der Mimimumtemperatur im Boden und der Anuahl von Bodenfrostwechseln anhand von 177 Stationen des Deutschen Wetterdienstes untersucht. Zukünftiges Auftreten wurde durch statistische Modellierung anhand von klimatischen und topographischen Parametern betrachtet. Die Schneebedeckung nahm über den Beobachtungszeitraum um 0,5 Tage pro Jahr ab. Die Projektion zeigte, dass sich dieser Trend in Zukunft bis zu einem Punkt fortsetzen wird, an dem bedeutende Teile Deutschlands keine regelmäßig auftretende Schneedecke mehr aufweisen werden. Die Bodenminimtempreatur stieg an und dieser Anstieg wird sich auch in Zukunft, besonders im Süden Deutschlands, fortsetzen. Bodenfrostwechsel treten immer seltener auf, und das ohne klare räumliche Unterschiede. Es wurde kein Hinweis darauf gefunden, dass mit abnehmender Schneebedeckung und damit auch sinkender Isolierung des Bodens die Anzahl von Bodenfrostwechseln zunehmen oder kältere Bodenmimimumtemeraturen auftreten könnten. Die weitere Abnahme der Bodenfrostwechsel in der nahen Zukunft zeigte sich in der Modellierung besonders ausgeprägt im Nordosten Deutschlands, wo Bodenfrostwechsel in der Vergangenheit am zahlreichsten auftraten. Zu den erwarteten ökologischen Auswirkungen der beschriebenen Veränderungen in Schneebedeckung und Bodenfrost zählen veränderte Nährstofflereisläufe, Primärproduktion und das Überleben von Arten. Forschung zu den ökologischen Konsequenzen ist dringend nötig, da die Effekte von fehlendem Winter bislang kaum untersucht wurden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2010): The importance of winter climate change on ecological processes. Verhandlungen der Gesellschaft für Ökologie 40: 189
    Kreyling J
  • (2011): Vanishing winters - trends in soil frost dynamics and snow cover in Germany and their ecological implications. Climate Research
    Kreyling J, Henry HAL
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3354/cr00996)
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung