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Preisfindungsprozesse auf internationalen Finanzmärkten

Fachliche Zuordnung Statistik und Ökonometrie
Förderung Förderung von 2009 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 113888781
 
Die anhaltende Krise hat die Bedeutung des Verstehens von Informationsflüssen auf Finanzmärkten deutlich gemacht. Die Diskussion um eine Finanztransaktionssteuer, die bei der Niederschrift dieses Antrages virulent ist, zeigt einmal mehr die Notwendigkeit wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit diesem Thema. Es ist die gesellschaftlich wohl bedeutsamste Aufgabe von Finanzmärkten, unverzerrte Preise für risikobehaftete Anlagen zu bestimmen, in welchen bewertungsrelevante Informationen verarbeitet sind. Private Investoren sollten sich darauf verlassen können, dass sie zu einem fairen, das heißt: informationseffizienten Preis handeln können. Da sich die verfügbare Information laufend verändert, sind transparente, für alle Marktteilnehmer offene und liquide Finanzmärkte gesellschaftlich nützliche Institutionen. Wie aber erfüllen einzelne Märkte diese zentrale Aufgabe und welche Rolle spielt dabei die Marktmikrostruktur, also die Organisation des Handelsprozesses? Welches Marktdesign ist für die Erfüllung der genannten Aufgabe geeignet? Wie kann der Beitrag von Märkten zur Bestimmung des informationseffizienten Preises gemessen werden? Welche statistisch-ökonometrischen Werkzeuge sind geeignet und gegebenenfalls zu entwickeln, um Informationsflüsse und Beiträge zur Preisbildung quantifizieren zu können? Bereits in der ersten Projektphase haben wir uns diesen Fragen gewidmet und durch Präsentationen unserer Ergebnisse auf internationalen Konferenzen der Fächer Ökonometrie und der Finanzwirtschaft sowie einer Publikation in einer führenden Fachzeitschrift Beiträge zur wissenschaftlichen Diskussion geliefert. Mit dem vorliegenden Forschungsantrag möchten wir den Brückenbau zwischen Finanzmarkt-Analyse und ökonometrischer Methoden- und Modellentwicklung fortsetzen. Auf unserem Arbeitsplan steht die Analyse der Bedeutung asymmetrischer Effekte bei der Informationsübertragung mit Hilfe von multivariaten Intensitätsmodellen und die Quantifizierung der Bedeutung verschiedener Typen von Marktteilnehmern bei der Preisfindung. Ein methodischer Beitrag wird die Weiterentwicklung des in der ersten Projektphase entwickelten Verfahrens zur Bestimmung eindeutiger Beiträge zur Preisfindung sein, das wir im möglichen Anwendungsbereich erweitern wollen. Darüber hinaus wollen wir untersuchen, welche Auswirkungen die Finanzkrise auf die Informationsübertragungsprozesse zwischen europäischen und US-amerikanischen Aktienmärkten hatte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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