Detailseite
Projekt Druckansicht

Metabolismus von Iridoidglykosiden bei Rüsselkäfern (Coleoptera, Curculionidae, Mecininae) im phylogenetischen Vergleich

Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 111143936
 
Iridoidglykoside (IG) gehören zu den Pflanzensekundärstoffen, die auf Insekten meist abschreckend oder sogar insektizid wirken. Trotzdem sind einige Arten auf IG-haltige Pflanzen spezialisiert, nehmen sie z.T. sogar in den Körper auf und verwenden sie als Schutz gegen die eigenen Freßfeinde. Über die zugrunde liegende Physiologie, z.B. wie die normalerweise proteindenaturierende Wirkung der Stoffe umgangen wird oder wie sie Biomembranen durchqueren können, ist noch sehr wenig bekannt. Unsere Befunde zeigen, dass Rüsselkäfer der Unterfamilie Mecininae nicht nur großenteils an IG-haltigen Pflanzen fressen, sondern mit einer Ausnahme die Stoffe auch im Körper anreichern. Durch gaschromatographisch-massenspektrometrische Untersuchungen und tritiierte Tracer- Fütterungsversuche sollen zum einen die Muster der IG in den Wirtspflanzen, den Käfern und ihrem Kot verglichen werden und zum anderen Aufschlüsse über den Metabolismus erhalten werden. Die Entstehung nötiger Anpassungen an Detoxifikation bzw. Sequestration der IG wird parallel vor dem Hintergrund einer molekularen Phylogenie ausgewertet. Diese wird mittels mitochondrialer COI/II- und nukleären EF1α-Gen-Sequenzen erstellt und dient auch dazu die verworrene Taxonomie der Unterfamilie Mecininae zu klären.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung