Die Ausgangsfrage dieses Projektes war die nach dem Einfluss der aus Grenzflächenphänomenen auf Partikeloberflächen herrührenden hydraulischen Bindungskräfte auf das Relaxationsverhaltens eines Bodens ohne Organik (Feststoff, Wasser und Luft) und dessen komplexen dielektrischen Eigenschaften. Entsprechend war die Zielstellung des Projektes die Entwicklung neuer Analysemethoden für die Ableitung der untereinander gekoppelten und von der Struktur sowie Textur abhängigen dielektrischen und hydraulischen Materialeigenschaften von mineralischen Böden. Die wesentlichen Ergebnisse und Schlussfolgerungen des Projektes sind: • Bei der entwickelten experimentellen Vorgehensweise werden Untersuchungen hinsichtlich hydralischem, mechanischem und dielektrischem Bodenverhalten, die bei identischen Anfangsbedingungen hinsichtlich Wassergehalt, Dichte und Geometrie der Proben durchgeführt werden, miteinander kombiniert. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Vorgehensweise zielführend und erfolgreich ist. Die aus den unterschiedlichen zeitlichen Randbedingungen (Entwässerung bis zu einem Gleichgewicht oder instationär) herrührenden Abweichungen werden als vernachlässigbar betrachtet. • Die gemeinsame Untersuchung der voneinander gekoppelten hydraulischen und dielektrischen Materialeigenschaften innerhalb einer Versuchsanordnungen bzw. experimentellen Vorgehensweise ist vollkommen neu. Den Projektpartnern sind vergleichbare Untersuchungen nicht bekannt. • Im Rahmen des Projektes wurde eine Beziehung zwischen Wassergehalt und Saugspannung über den kompletten Wassergehaltsbereich beginnend bei Fließgrenze (Übergang von flüssigem zu plastischem Verhalten eines Bodens) durch Kombination zweier unterschiedlicher Messtechniken erstellt. Die Versuchsergebnisse zeigen eine gute Kombinierbarkeit beider Messmethoden ohne Anzeichen irgendwelcher Knicke oder Differenzen. • Das Verformungsverhalten der untersuchten Böden während der Schrumpfung ist auch in den gemessenen Beziehungen zwischen Wassergehalt und Saugspannung sowie in den dielektrischen Eigenschaften erkennbar. Speziell der Einbruch der dielektrischen Permittivität an der Schrumpfgrenze (d. h. bei einem Wassergehalt an dem die Farbe des Bodens heller wird, was auf ein Eindringen von Luft in den Porenraum des Bodens hinweist) ist noch nicht geklärt und wird Gegenstand zukünftiger Untersuchungen sein. • Das Schrumpfverhalten eines Bodens sowie die Beziehung zwischen Wassergehalt und Saugspannung bei Dichteänderungen kann mit Hilfe physikalisch basierter Parametrisierungsansätze abgebildet werden. Eigene Verfahren werden derzeit erarbeitet. • Die Untersuchungsergebnisse zeigten bodenmechanische Fragestellungen zum Verlauf der Schrumpfung sowie dem Konsistenzverhalten eines Bodens auf, die in weitergehenden Untersuchungen näher betrachtet werden sollen.