Heterolytische Aktivierung von H-H- und Si-H-Bindungen durch Lewis-Säure-/Lewis-Base-Paare in (asymmetrischen) metallfreien Reduktionen

Applicant Professor Dr. Martin Oestreich
Subject Area Organic Molecular Chemistry - Synthesis and Characterisation
Term from 2008 to 2015
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 105045747
 

Project Description

Die Entwicklung (asymmetrischer) metallfreier Reduktionen ist sicherlich eine aktuelle Herausforderung der modernen organischen Chemie. Die bahnbrechenden Erkenntnisse zur heterolytischen Spaltung von Diwasserstoff durch sogenannte „frustrierte LEWIS-Säure-/LEWIS-Base- Paare“ sorgten jüngst für erhebliches Aufsehen; katalytische Mengen derartiger Systeme aktivieren Diwasserstoff für C=X-Reduktionen. In dieser Chemie kommt der elektronenarmen LEWIS-Säure Tris(pentafluorphenyl)boran die zentrale Rolle zu; kürzlich wurde sogar festgestellt, dass sie die Hydrierung von C=X-Akzeptoren „alleine“, also ohne Zusatz einer LEWIS-Base, katalysiert. Das mechanistische Bild vom Aktivierungsschritt des Diwasserstoffmoleküls ist noch recht vage, auch weil die spektroskopische Charakterisierung von Diwasserstoffaddukten der LEWIS-Säure und/oder LEWIS-Base bislang fehlgeschlagen war. Wir denken, dass die Verwandtschaft der H–H- und Si–H-Bindungen kombiniert mit dem Einsatz siliciumstereogener Silane helfen kann, über den stereochemischen Verlauf am Siliciumatom mit vergleichsweise geringem experimentellem Aufwand schlüssige Einblicke in die Si–H- und H–H-Spaltung zu erlangen. Die oftmals in diesem Zusammenhang übersehene analoge LEWIS-Säure-katalysierte Hydrosilylierung und vielversprechende eigene Vorarbeiten rechtfertigen schon jetzt diese Vorgehensweise.
DFG Programme Research Grants